Die letzte Mühle von Osterweddingen

Tischler will Wahrzeichen retten

Vielerorts mahlen die Mühlen in diesen Tagen langsam. In Osterweddingen tun sie das schon lange nicht mehr. Bald 75 Jahre ist es her, dass die letzte verbliebende Bockwindmühle ihre Flügel drehte.

Und das obwohl es hier früher 6 Mühlen gab! Dieses Wahrzeichen des Ortes will ein Osterweddinger erhalten. Rene Adam meint: "Es geht auch darum, im Leben nicht nur nach vorne zu sprinten, sondern auch mal zurück zu blicken, und zu verstehen wo wir herkommen."

Rene ist selbstständiger Tischler kommt ins Schwärmen, wenn er vor seiner Holzmühle steht. "Handwerker die sowas bauen können, findet man heute gar nicht mehr", meint er.

Das Besondere bei einer Bockwindmühle: Um einen senkrecht aufgestellten Eichenstamm hat die ganze Mühle gedreht werden. Diese Form ist typisch für Sachsen-Anhalt.

Bald 225 Jahre steht die Mühle schon in Osterweddingen. Das Dach ist etwas löchrig und ein Flügel abgebrochen. Die Gemeinde hatte sich nie so richtig eine Kernsanierung getraut. Vor circa einem Jahr kaufte Rene die marode Mühle dann selbst.

"Gemacht werden muss eigentlich alles", meint er und gibt zu, sich ein Monsterprojekt aufgehalst zu haben. Nicht nur der Reparaturbedarf ist hoch, auch eine echte Absprache mit der Denkmalschutzbehörde steht noch seit einem Jahr aus.

Auf radio SAW-Anfrage zeigte die sich aber durchaus kooperationsbereits, soforn Rene ein akzeptables Konzept vorlegt. Dann darf er ans Wahrzeichen seiner Heimat Hand anlegen. Aktuell will er die Mühle zumindest von außen schick machen, das Grundstück auf Vordermann bringen und sich ein Büro in die alte Dame zimmern. Ob die Behörde da mitspielt, werden wir sehen. Wir drücken die Daumen!

 
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