Die Jahrhundert-Flut 2013

Das Jahr 2013 werden viele Menschen entlang von Mulde, Elbe, Saale, Schwarzer und Weißer Elster nicht vergessen. Wieder gab es im Mai und Juni ein verheerendes Hochwasser, dass in manchen Ecken sogar schlimmer als 2002 war. Die Schäden gingen in die Millarden.

Besonders kritisch war die Lage im SAW-Land nahe Bitterfeld. Die Mulde hatte den Seelhausener See überflutet. Das Wasser drohte in die mehrere Meter tiefer gelegende Goitzsche einzuströmen. Die Lage war mehr als ernst, erinnert sich Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff. Wäre das Wasser in die Goitzsche eingeströmt, hätte es wegen des Höhenunterschieds zwischen den benachbarten Tagebauseen wohl einen Mini-Tsunami gegeben. Eine Flutwelle hätte Bitterfeld bedroht. Wie auch 2002 hatten auch im Juni deshalb hunderte Freiwillige einen Sandsackwall an der Goitzsche errichtet, um Bitterfeld zu schützen. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel eilte in die Stadt und war angetan von der Hilfsbereitschaft und Solidarität der Menschen. Am Ende konnte die Überflutung Bitterfelds verhindert werden.

Aus dem Süden und dem Osten kam das Wasser, traf sich dann bei Breitenhagen, um dann in einer Riesenwelle an Magdeburg vorbei nach Norden zu strömen. Das gipfelte im Deichbruch bei Fischbeck im Kreis Stendal am 10. Juni.
Norman Fleischer fasst die Ereignisse noch mal zusammen.

Unfassbare Wassermengen strömten in Sekunden durch die Bruchstelle. In Fischbeck waren es in der Spitze 700.000 Liter pro Sekunde, das entspricht 3500 Badewannen! Innerhalb kürzester Zeit versanken so zwölf Orte im Wasser. Im Deich bei Fischbeck klaffte anschließend ein Loch von 90 Metern Breite. Hubschrauber versuchten, es mit tonnenschweren Bigbags zu schließen, vergebens! Dann die rettende Idee: Vor dem Loch sollten Schiffe versenkt werden. Am 14. Juni wurden die alten Lastkähne vor die Deichbruchstelle gezogen und dann gesprengt - mit Erfolg. Mit der verrückten aber genialen Aktion war das Loch im Fischbecker Deich geschlossen worden. Allerdings sind die Folgen auch heute noch zu spüren. Viele Häuser sind noch immer unbewohnbar.

Seite teilen