„Na, spielst du wieder die beleidigte Leberwurst?“ Das sagen wir zu Menschen, die sich gekränkt fühlen. Beleidigt ist klar, was aber hat die Leberwurst hier zu suchen?
Früher, im Mittelalter dachten die Gelehrten, dass alle Gefühle des Menschen in der Leber produziert werden. Egal ob Trauer, Freude oder Wut - alles sollte von der Leber kommen. Und wenn sich nun jemand ärgerte und beleidigt war, dann hatte er eben eine beleidigte Leber. Damit ist die "Leber" erklärt, aber wieso heißt es "Leberwurst"? Die Redewendung "beleidigte Leberwurst" kommt von einer alten Erzählung. In der geht es nämlich um eine Leberwurst, die im kochenden Wasser eines Kessels vor Wut platzt. Denn der Fleischer nimmt alle anderen Würste, wie zum Beispiel die Blutwurst, vor der Leberwurst heraus - weil sie nicht so lange kochen müssen. Und weil die Leberwurst allein im Kochtopf bleiben soll, ist sie beleidigt.
Und so haben sich die mittelalterliche Annahme, Gefühle würden in der Leber entstehen und die Erzählung von der Leberwurst zu einer Redewendung vereint.
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