Union Berlins Präsident Dirk Zingler hat im Zuge der heftigen Auseinandersetzung mit Fans den Deutschen Fußball-Bund deutlich kritisiert.
"Ich glaube, der DFB hat in den vergangenen Jahren seine natürliche Autorität verloren", sagte der 55-Jährige in einem Interview der Tageszeitung «Welt» (Freitag).
Es habe viele Themen gegeben, durch die der Verband an Integrität und Respekt verloren habe, meinte Zingler. Das ständig wechselnde Personal an der Spitze stehe im Kontrast zu erfolgreichen Vereinen. "Mein Kernvorwurf lautet: Der DFB hat den Kontakt zu und das Verständnis für die Mehrheit der Fußballfans, insbesondere der Stadionbesucher, verloren", sagte Zingler.
Beim 1. FCUnion war es am vergangenen Spieltag auch zu Schmähungen aus der Fanszene gegen 1899 Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp gekommen, die die Partie gegen den VfLWolfsburg (2:2) an den Rand des Abbruchs gebracht hatte. Zingler bekräftigte noch einmal, dass es inakzeptabel sei, Menschen zu diffamieren.
Der Union-Präsident ist der Auffassung, dass der DFB die Probleme nicht lösen könne, egal, in welcher Verfassung er sei.
Es sei vielmehr die "ureigenste Aufgabe der Vereine, mit den Fanszenen und den Zuschauern ein vernünftiges Miteinander zu organisieren. Ich denke, dass der DFB vom Vereinsfußball lernen kann», sagte Zingler. «Wenn er glaubt, dass er mit Menschen und Organisationen so umgehen kann wie vor zehn, 20 Jahren, dann funktioniert das nicht."