"Natur Natur sein lassen" - das ist das Motto der deutschenNationalparks. Das zeichnet Nationalparks also aus und macht sie so besonders: Die freie Entfaltung der Natur.Im Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) §24 werden Nationalparks als großräumige zu schützende Gebiete bezeichnet, die sich durch ihre Eigenart von anderen Regionen hervorheben. Die Dinge sollen einfach ihren natürlichen Lauf nehmen. Wir alsMenschen dürfenin diesen Prozess nur in ganz bestimmten Situationen eingreifen.
Doch wie viele Parks gibt es in Deutschland eigentlich und welche liegen hier in der Region?
Als erster Nationalpark in Deutschland wurde 1970 der Bayerische Wald anerkannt. Seither gab es einen regen Zuwachs, insgesamt gibt es heute 16 Nationalparks im ganzen Land.Die Nationalparks machen jedoch nur0,6 Prozent des gesamten Bundesgebiets aus. Die Vielfalt reicht vom Wattenmeer was fast die gesamte Nordseeküste umschließt bis hin zum Hochgebirgsnationalpark Berchtesgaden. Als letztes wurde 2015 der Nationalpark Hunsrück-Hochwald als solcher ausgewiesen. Neben vielen potenziellen neuen Regionen könnte der Steigerwald wohl auch bald zur nachfolgenden Liste der deutschen Nationalparks hinzukommen.
DerHarz ist einer der größten deutschen Waldnationalparks und zugleich auch der erste länderübergreifende Nationalpark Deutschlands. Insgesamt 97 Prozent der Nationalparkfläche sind mit Wald bedeckt. Mit nahezu 25.000 Hektar Fläche nimmt er rund 10 Prozent der Gesamtfläche des Harzes ein. Mehr als 7.200 Tier- und Pflanzenarten finden im Park eine geschützte Zuflucht.
Mitten in einer vielfältigen Berglandschaft thront der 1.141 Meter hohe Brocken als höchster Punkt des Nationalparks. DieLandschaft istgeprägt von dichten Laub- und Nadelwäldern, steilen Bergzügen, Felsen, Klippen, Mooren und Gebirgsbächen. Einmalig in Deutschland ist zudem auch, dass ab einer Höhe von 1.100 m keine Bäume mehr wachsen. Grund dafür sind die extremen Witterungsverhältnisse in den Hochlagen des Harzes und auf dem Brocken. Besonders die Kälte, Nässe und derSturm machen eine Bewachsung unmöglich.
Der Müritz Nationalpark im Süden Mecklenburg-Vorpommerns dient dem Schutz der typisch mecklenburgischen Wald- und Seenlandschaft im norddeutschen Tiefland. Die Region ist durch die zahlreichen Seen und Moore geprägt, was den Park auch auszeichnet.
Der Hainich ist ein Höhenzug im Westen Thüringens. In diesem Gebiet wachsen die letzten verbliebenen Reste großer, unzerschnittener Buchenwälder mitteleuropäischer Ausprägung auf Muschelkalkboden in mittlerer Höhenlage. Diesem Alleinstellungsmerkmal ist es auch zu verdanken, dass sich dort viele seltene Tierarten niedergelassen haben.