Symbolbild: Parkautomat

Deutsche Umwelthilfe fordert höhere Parkgebühren in Städten

Kritik an Vorhaben

Die Deutsche Umwelthilfe fordert flächendeckend hohe Parkgebühren in allen Städten und Gemeinden. «Deutsche Städte lassen parkende Autos zu Billigpreisen oder gar umsonst den öffentlichen Raum blockieren», kritisierte die DUH am Montag in Berlin. Ein Parkschein müsse pro Stunde mindestens so viel kosten wie ein Bus- oder Bahnfahrschein - in den meisten Städten seien das etwa 3 Euro. «In zentralen Lagen sollten die Parkgebühren deutlich höher sein.»

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund widersprach: «Das so pauschal zu fordern, halten wir nicht für richtig», sagte DStGB-Verkehrsexperte Timm Fuchs. «In Großstädten mit sehr gutem Nahverkehrsangebot und guter Anbindung des Umlands seien andere Lösungen möglich als in vielen anderen der 11.000 Kommunen in Deutschland, wo es genug Parkraum gebe.

Etwa 120 Mittelzentren in Deutschland seien ohne Anbindung an das Netz der Deutschen Bahn. Um einzukaufen, einen Arzt aufzusuchen oder als Pendler seien viele aufs Auto angewiesen.

Auch der Einzelhandel in den Innenstädten sollte attraktiv bleiben. «Pauschal Parkgebühren zu verlangen und in Höhe eines Tagestickets für den Nahverkehr, ist nicht die richtige Lösung», sagte Fuchs.

Der Handelsverband Deutschland HDE forderte positive Anreize, statt einzelne Verkehrsmittel unattraktiv zu machen. «Viele Innenstädte haben aktuell große Probleme und drohen zu veröden. Da kann es nicht der richtige Weg sein, Kundenverkehre schwieriger und kostspieliger zu machen», sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Keine Innenstadt könne ohne attraktiven und vitalen Einzelhandel überleben.

Zurückhaltend äußerte sich der ADAC.«Die Höhe der Parkgebühren sollte sich primär nach dem vorherrschenden Parkdruck richten», teilte der Verein mit. «Gebührenanhebungen - sofern nötig - sollten maßvoll und sozialverträglich sein.»

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