Im Sommer dieses Jahres wurde 5.000 Menschen im Alter zwischen 18 und 69 Jahren über einen online-Fragebogen zum Thema Despressionen befragt. Organisiert hat das die Stiftung Deutsche Depressionshilfe, um aus den Auswertungen das "Deutschland-Barometer Depression" zu erstellen.
Nach Berechnungen der Initiatoren erkranken rund 17 Prozent der erwachsenen Deutschen mindestens einmal im Leben an einer anhaltenden depressiven Störung.84 Prozent der Depressiven ziehen sich aus ihren sozialen Beziehungen zurück. Fast die Hälfte beschrieb, dass sie sich in Folge dessen von ihrem Partner getrennt haben. Den Alltag nehmen Betroffene durch eine schwarze Brille wahr. Sie fühlen sich innerlich abgestorben und verlieren den Antrieb. "Die hohe Zahl der Trennungen zeigt, was für eine tiefgreifende Erkrankung die Depression ist.", so Prof. Ulrich Hegerl, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe. Andererseits gaben auch 36 Prozent an, dass, wenn sie Hilfe bekommen haben, sich die Beziehung zu ihrem Partner vertieft hat.
"Akzeptieren Sie die Depression als Erkrankung, die jeden treffen kann! Und informieren Sie sich - denn wer nicht weiß, was eine Depression ist, wird den Rückzug und die fehlende Zuwendung des erkrankten Partners falsch einordnen. Es ist keine Lieblosigkeit oder gar böser Wille, sondern Zeichen der Erkrankung.", sagt Prof. Hegerl. Betroffene sollten von ihren Angehörigen zum Arzt gebracht werden und am besten begleitet werden.
"Depression kann nicht mit Zuneigung alleine behandelt werden, sondern erfordert medizinische Hilfe. Es ist wichtig, dass Angehörige und Freunde ihre eigenen Belastungsgrenzen kennen und sich auch Unterstützung organisieren."
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