„Augen zu und durch“, aufgeben oder auch hoffen … Mittelständlern geht gerade so einiges durch den Kopf. Auch Edda Schmidt aus Leipzig. Sie führt ein Cateringunternehmen und würde eigentlich gerade Hochzeiten, Geburtstage und Betriebsfeiern ausstatten. Eigentlich. Denn feiern ist bekanntermaßen gerade nicht angesagt.Weil Edda Schmidt keine Lust auf Rumsitzen hat, kocht sie trotzdem: für das Viertel, in dem sie wohnt.
"Angefangen haben wir mit acht Essen, da muss man Geld mitbringen“, sagt sie. "Die ersten Zeit rechnet sich natürlich nicht. Aber es entwickelte sich hervorragend."
Heute sind es stolze 70 Essen, die sie jeden Tag für kleines Geld kocht und Senioren, Homeoffice-Arbeitern oder eben auch allen anderen, die in der Nähe wohnen, wahlweise vorbeibringt oder abholen lässt. Es lohnt sich, das Essen kochen, und klar, wenn sich was lohnt, warum nicht weitermachen?
„Ja, wir machen weiter. Wenn es weiter so gut läuft und die Leute das hier im Wohngebiet so gut annehmen, warum sollen wir denn damit aufhören?
Unterkriegen lässt sich die taffe Leipzigerin jedenfalls nicht. Sie will optimistisch Richtung Krisenende schauen, auch wenn von 100-prozentiger Sicherheit auch für sie keine Rede sein kann:"Kommen dann wieder Aufträge? Ich weiß ich nicht. Die Firmen haben vielleicht ganz andere Sorgen, und die Leute haben vielleicht erst mal gar keine Lust zu feiern. Ich weiß es nicht. Ich kann nicht sagen: Es geht ja dann weiter. Also muss ich mir ein zweites Standbein suchen.“
Die Chance in der Krise sehen. Edda Schmidt tut genau das.„Wir erreichen jetzt ganz viele Kunden hier im Wohngebiet, die uns ja vorher nich gekannt oder wahrgenommen haben. Und die merken jetzt, dass wir super kochen können und sind ganz baff."