Heute geht aus Sicht der Klimastatistik ein bemerkenswerter April zu Ende.
Deutschlandweit war es der sonnenscheinreichste April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen - das war übrigens 1951, da begann man, die Sonnenstunden zu dokumentieren.Sachsen-Anhalt war im April das sonnenscheinreichste und trockenste Bundesland. Nach vorläufigen Daten gab's hier bei uns83Prozent weniger Niederschlag als deutschlandweit im Durchschnitt gemessen wurde. Dafür schien die Sonne aber mehr als doppelt so lang: auf die Fläche gemittelt 204 Prozent des 30-jährigen Klima-Durchschnittswertes.
Die Wetterstation Dessau-Roßlau hat den meisten Sonnenschein gemessen: Bis zum 29. April kamen dort 329 Stunden und 48 Minuten Sonnenschein zusammen.
Die Landwirtschaft stellt dagegen die Trockenheit vor große Probleme. Nachdem die oberen Bodenschichten nach dem sehr trockenen Jahr 2018 und ebenfalls zu trockenen 2019 im März wieder mit Feuchtigkeit versorgt wurden, besteht jetzt bis in tiefere Bodenschichten wieder vor allem in der Börde sowie Richtung Thüringen „außergewöhnliche Dürre“ nach dem Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung. So fiel an den Stationen Arnstein-Ulzigerode im Lankreis Mansfeld-Südharz sowie in Köthen/Anhalt bis zum 29. April nicht ein Tropfen Regen. Aber auch die „nasseste“ Wetterstation, Köckte, Ob die Schauer des letzten Apriltages noch etwas daran ändern, bleibt abzuwarten.
Gleichzeitig fiel der April damit deutlich zu warm aus und rangiert zumindest in den Top 10 der wärmsten Aprile im SAW-Land. Dabei zeigte der April, mit welch großem Temperaturspektrum er aufwarten kann – durch die oft wolkenlosen Bedingungen herrschten oft kalte Nächte und warme Tage. Die tiefste Temperatur wurde dabei in der Nacht zum 1. April erreicht mit -9 Grad in Stiege im Harz sowie -8,1 Grad in Holzdorf im östlichen Kreis Wittenberg. Die höchste Temperatur erreichte Staßdorf am 12. April. Mit einer Höchsttemperatur von 25,3 Grad wurde hier ein offizieller „Sommertag“ erreicht (Höchsttemperatur ab 25,0 Grad).
In den letzten Tagen zeigte dann der Monat doch noch einmal seine typische Launenhaftigkeit mit wechselnder Bewölkung und Schauern sowie örtlichen Gewittern. Die unbeständige Wetterlage setzt sich dann auch in die ersten Maitage hinein fort, es wird kälter und zeitweise windig. Der für die Landwirte benötigte, flächige Regen von 20 bis 30 mm ist jedoch nach wie vor nicht in Sicht.