Denkmalpreis verliehen

Kulturminister Robra würdigt Engagement für Denkmalschutz

Anlässlich der Verleihung des Denkmalpreisesdes Landes Sachsen-Anhalt hat Staats- und Kulturminister Rainer Robra am Mittwoch, 30. Oktober 2019 in Magdeburg das ehrenamtliche Engagement für den Denkmalschutz gewürdigt. In seiner Ansprache sagte er: „Der Denkmalpreis des Landes Sachsen-Anhalt würdigt diesen ehrenamtlichen Einsatz von Personen und Vereinen, der in Sachsen-Anhalt besonders stark ausgeprägt ist. Dafür bin ich sehr dankbar, denn die Bewahrung unserer Denkmallandschaft wäre ohne Mitwirkung der Bürgerschaft undenkbar. Die Bewahrung dieses Kulturguts und die Auseinandersetzung mit ihm tragen maßgeblich zur Identitätsfindung jeder Generation bei und sind darum für ein geschichtsbewusstes Gemeinwesen unverzichtbar.“

Darüber hinaus betonte Robra: „Die Landesregierung und der Landtag von Sachsen-Anhalt haben in diesem 30. Jahr nach der Grenzöffnung durch Gesetz den über 400 km langen ehemaligen Grenzstreifen als Nationales Naturmonument unter einen besonderen Schutz gestellt. Hier stehen die öffentlichen Belange Natur- und Landschaftsschutz, Erinnerungskultur und auch Denkmalpflege im Vordergrund. Es soll dadurch gewährleistet werden, dass der frühere Grenzstreifen auch für die Zukunft nicht in Vergessenheit gerät.“

Die diesjährigen Preisträger

Baudenkmalpflege Gruppenpreis: Förderverein Dom zu Magdeburg e.V.; Der Förderverein wird für sein langjähriges Engagement um den Dom, das Wahrzeichen Magdeburgs, ausgezeichnet. Seit seiner Gründung 1995 ist es dem Verein gelungen, Spendenmittel in Höhe von rund zwei Millionen Euro für Erhaltungs- und Instandsetzungsmaßnahmen für das Innere der Kathedrale einzuwerben.

Bodendenkmalpflege: Dr. Ulrich Fach aus Quenstedt. Landkreis Mansfeld-Südharz, für herausragende Leistungen in der Archäologie. Bis heute hat er mehr als 1.500 historische Münzen aufgefunden, ausgewertet und die Funde publiziert. Die Anzahl der Münzfunde ist in Deutschland unübertroffen.

Baudenkmalpflege: Fallstein-Gymnasium Osterwieck (FGO) für die Patenschaft über das Grenzdenkmal Wülperode. Beim Abbau der Grenzanlagen wurde ein Teil des Grenzzaunes als Mahnmal erhalten, das jedoch in den folgenden Jahrzehnten zuwuchs. Seit 2015 pflegen Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums regelmäßig das Denkmal.

Bodendenkmalpflege: Fred Witte, Marienborn, als ehrenamtlicher Denkmalpfleger für seine herausragenden Leistungen in der Bodendenkmalpflege. Seine intensiven Begehungen und Geländebeobachtungen haben die Kenntnisse der Landesarchäologie zur Siedlungsgeschichte an der Oberen Aller erheblich erweitert. Seine bedeutenste Entdeckung stellt die karolingische Siedlung am Bullerspring bei Marienborn dar. Die gesamte Fundstelle war bis dahin unbekannt.

Hintergrund

Der Denkmalpreis des Landes Sachsen-Anhalt ist die wichtigste Auszeichnung des Landes auf dem Gebiet der Denkmalpflege. Der Preis ist mit 2.500 Euro pro Einzelpreis und mit 7.500 Euro für den Gruppenpreis dotiert. Die Preise werden seit 1995 vergeben, seit 2000 wird der Preis - von einer dreijährigen Pause zwischen 2008 und 2011 abgesehen - im Zwei-Jahres-Takt verliehen.

Die Preisträger können durch den Landesdenkmalrat, das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie, der Denkmalpflege verbundene Körperschaften und Verbände (z.B. Landesheimatbund) sowie von den Trägern des Denkmalpreises an den für Kultur zuständigen Minister des Landes Sachsen-Anhalt eingereicht werden. Dieser entscheidet über die Vergabe des Denkmalpreises.

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