Black Lives Matter Demo in Magdeburg

Demo gegen rassistische Polizeigewalt in Magdeburg!

Mit Maske, Abstand und Solidarität!

InMagdeburghaben laut Polizei rund 1500 Menschen gegen Gewalt und Rassismus demonstriert.

Nach einer Kundgebung vor dem Hauptbahnhof zogen sie durch die Innenstadt bis zum Domplatz. Sie hatten Schilder und Transparente dabei, auf denen etwa stand: "Rassismus ist nicht erst seit 1 1/2 Wochen ein Problem". Ein Bündnis aus den Organisationen SolidarischesMagdeburg, SeebrückeMagdeburg, Fridays for Future und der Sozialistischen Jugend Deutschlands-Die Falken hatte zu der Veranstaltung mit dem Namen "I can't breathe"aufgerufen.

Die Demonstrationen standen im Zusammenhang mit dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in den USA. Floyd wiederholte immer wieder den Satz "I can't breathe" ("Ich kann nicht atmen."), während der Polizist minutenlang auf ihm kniete.

An vielen Orten in Deutschland gab es solche Demonstrationen. "Institutionelle Gewalt und rassistische Polizeigewalt sind auch in Europa und Deutschland ein wichtiges Thema. Das wird nur nicht so ernstgenommen, weil wir darüber nie sprechen", erklärte eine Sprecherin der Organisation SeebrückeMagdeburg.

Zu einem stillen Gedenken hatte für Samstagabend das Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (Lamsa) eingeladen. Online wollte man gemeinsam des Todesopfers George Floyd gedenken. "Nach all den Geschehnissen in den letzten Monaten, welche mit rassistischen Vorkommnissen zu tun haben, ob in Halle oder Hanau, haben wir die Bedürfnisse, gemeinsam innezuhalten und Kraft zu sammeln", erklärte Lamsa-Geschäftsführer Mamad Mohamad.

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George Floyd wurde von einem weißen Polizisten ermordet. Obwohl er mehrmals sagte "I can't breathe", kniete ein Polizist so lange auf seinem Hals, bis er letztendlich erstickte. Seine Geschichte ist kein Einzelfall. Er ist einer von vielen. Die Behörden, die vorgeben, für Sicherheit und Frieden zu sorgen, stellen für BIPoC* eine tagtägliche Gefahr dar. Viele Menschen in Minneapolis, in anderen US- amerikanischen Städten und mittlerweile auch weltweit, sind nicht länger bereit, diese Gefahr in Kauf zu nehmen und protestieren dagegen. Sie zeigen, dass Rassismus nur eine Antwort kennt: Kämpferische Entschlossenheit und Solidarität -- und zwar solange, bis BIPoC* gehört werden und solange, bis die rassistischen Strukturen, auf denen unsere Gesellschaften basieren, abgeschafft sind. Institutioneller Rassismus und rassistische Polizeigewalt sind aber nicht nur ein US-amerikanisches Problem. Gerade in dem Bundesland, in dem die Mörder von Oury Jalloh noch immer frei rumlaufen, sehen wir eine besondere Verantwortung, rassistische Polizeigewalt in Deutschland zu thematisieren. Hier konnte der NSU jahrelang - unterstützt durch den Verfassungschutz - morden. In Frankfurt schickten Polizist*innen Drohbriefe an eine NSU-Nebenklagevertreterin und immer wieder töten Polizist*innen aus rassistischen Motiven. In Zeiten von Corona ist außerdem auch die Gefahr von Racial Profiling und Polizeiwillkür gewachsen. Institutioneller Rassismus zeigt sich in vielen Formen. An unseren Grenzen, wo wir die Menschen ertrinken lassen. In den Sammelunterkünften, in denen wir geflüchtete Menschen ein hohes Infektionsrisiko aussetzen oder in Behörden, Arbeitsmarkt und Ämtern. Rassismus ist in Deutschland allgegenwärtig. Gerechtigkeit können Betroffene nur in den seltensten Fällen erwarten. Wir gehen am 06.06.20 um 14 Uhr auf die Straße. Zeigt eure Solidarität, positioniert euch und schließt euch uns an! Treffpunkt ist am Hauptbahnhof! White silence is violence. All lives matter, only if black lives matter. No Justice, No Peace.

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