Diealtbekannten Tierkreiszeichen wurden bereits vor 3000 Jahren von den Babyloniern festgelegt. Sie nutzten dafür dieEkliptik der Sonne.Als Ekliptik wird der scheinbare Lauf der Sonne am Himmel bezeichnet: Im Jahresverlauf steht sie von uns aus gesehen nacheinander vor verschiedenen Sternbildern. Dies wird aber nicht etwa durch eine Bewegung der Sonne oder der Sterne hervorgerufen, sondern dadurch, dass sich die Erde im Jahresverlauf um die Sonne dreht. So verschiebt sich auch unsere Sicht auf die anderen Gestirne.
Doch im Laufe der 3000 Jahre hat sich der Winkel der Erde zur Sonne verändert.So befindet sich die Sonne zum Zeitpunkt des Äquinoktiums im Frühling mittlerweile im Sternbild Fische, in knapp 200 Jahren wird sie sich dann sogar im Wassermann befinden.
Durch diese Veränderung gibt es auch ein dreizehntes Sternzeichen, den Schlangenträger. Diese Veränderung wird als die siderischen Tierkreiszeichen bezeichnet.
Um solchen Aspekten und der Präzession im Allgemeinen aus dem Weg zu gehen, hat sich seit der Spätantike, etwa im fünften Jahrhundert, in der westlichen Astrologie der sogenannte tropische Tierkreis durchgesetzt. Der Name leitet sich vom griechischen „tropoi“ ab, was mit „Wendepunkte“ übersetzt werden kann.
Treu nach seinem Namen orientiert sich der tropische Tierkreis einzig an den Äquinoktien und der Winter- und Sommersonnenwende. Zum Frühlingsbeginn am 21. März startet er dementsprechend mit dem Widder, auf den dann die anderen Tierzeichen folgen. So ergeben sich die zwölf konstanten, gleich großen Jahresabschnitte. Auch an diesem Beispiel zeigt sich also mal wieder: Astronomie und Astrologie liegen bei aller Namensähnlichkeit doch weit auseinander.