In Sachsen-Anhalt sind die ersten Patienten mit Verdacht auf Coronavirus in Krankenhäuser gebracht worden. Am Mittwochabend gab es dann aber Entwarnung aus dem Sozialministerium:Die beiden Fälle hätten sich nach Angaben des Landesamtes für Verbraucherschutz nicht bestätigt. «Das hat die Behörde soeben mitgeteilt. Zu weiteren Einzelheiten kann das Landesamt für Verbraucherschutz morgen antworten», so das Ministerium in einer Mitteilung.
In Dessau-Roßlau meldete sich am Mittwoch ein 60 Jahre alter Mann selbst bei seinem Arzt und wurde in das Städtische Klinikum gebracht, wie ein Sprecher des Sozialministeriums am späten Nachmittag sagte. In Naumburg kam ein 34-Jähriger ins Krankenhaus. Laut Ministerium war er zuvor von einer Chinareise zurückgekehrt. Beide Männer wurden auf Isolierstationen gebracht. Von ihnen wurden Proben genommen, die vom Magdeburger Landesamt für Verbraucherschutz untersucht werden.
Das neuartige Coronavirus war zuerst in der chinesischen Stadt Wuhan bemerkt worden. Seitdem werden immer neue Verdachts- und Krankheitsfälle gemeldet. In Deutschland gibt es derzeit vier bestätigte Infektionen. Sie hatten sich bei einer Schulung ihres Arbeitgebers im oberbayerischen Gauting nahe München angesteckt. In China gab es am Mittwoch nach offiziellen Angaben 6100 Infektionen.
Sachsen-Anhalt ist nach Angaben des Sozialministeriums gut auf mögliche Corona-Infektionen eingestellt. Die Vorbereitungen und Abstimmungen zwischen den zuständigen liefen seit Tagen, sagte ein Sprecher. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rief dazu auf, wachsam zu sein. Grund für übertriebene Sorgen bestehe nicht.
Nach Einschätzung von Experten verläuft die Lungenkrankheit offenbar in den meisten Fällen mild, zum Teil sogar ohne jegliche Symptome wie trockenem Husten, Fieber und Atemnot.
Sachsen-Anhalt ist nach Angaben des Sozialministeriums gut auf mögliche Corona-Infektionen eingestellt. Die Vorbereitungen und Abstimmungen zwischen den zuständigen liefen seit Tagen, sagte ein Sprecher. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rief dazu auf, wachsam zu sein. Grund für übertriebene Sorgen bestehe nicht.
Nach Einschätzung von Experten verläuft die Lungenkrankheit offenbar in den meisten Fällen mild, zum Teil sogar ohne jegliche Symptome wie trockenem Husten, Fieber und Atemnot.
In Bayern sind insgesamt vierinfizierte Personen bekannt.
Der erste bestätigte Coronavirus-Patient in Deutschland hatte sich bei einem chinesischen Gast seiner Firma angesteckt. Die Frau aus China sei zu einer Fortbildung bei der Firma Webastoin Oberbayern gewesen. Der infizierte 33-Jährige liegt im Münchner Klinikum Schwabing und mit ihm nun drei Kollegendes Autozulieferers in Stockdorf (Landkreis Starnberg).«Bei einigen weiteren Kontaktpersonen läuft derzeit ein Test, ob auch hier eine Infizierung mit dem Coronavirus vorliegt», teilte das Bayrische Gesundheitsministerium Ministerium mit.Um die Patienten in BAyern kümmert sich die«Task Force Infektiologie» des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Webasto ist ein großer Zulieferer für die Autoindustrie mit 13.400 Mitarbeitern und einem Umsatz von 3,4 Milliarden Euro im Jahr 2018. Weltweit hat das Unternehmen aus dem oberbayerischen Stockdorf mehr als 50 Standorte.
Indes lässt der Wolfsburger Autobauer VW seine Mitarbeiter in Peking von zu Hause arbeiten und hat Geschäftsreisen nach China abgesagt.
Das Virus kann eine Lungenkrankheit auslösen. In der Volksrepublik sind Stand heute mehr als 6.000 Patienen als infiziert erfasst. Die Gesamtzahl der Toten liegt bei 132- die meisten davon waren ältere Patienten mit schweren Vorerkrankungen.
Besonders an dem Fall in Bayern ist, dass damit wohl erstmals weltweit eine Ansteckung zwischen nicht eng Verwandten in einem Land außerhalb Chinas nachgewiesen wurde. Bisher handelte es sich bei fast allen der rund 50 erfassten Infektionen in Frankreich, den USA, Thailand und anderen asiatischen Ländern um importierte Fälle. Die Betroffenen hatten sich bei einer Reise nach China infiziert. Lediglich ganz vereinzelte Fälle von Ansteckungen zwischen engen Familienangehörigen wurden bekannt, aber keine Übertragungen etwa auf Klinikpersonal, Arbeitskollegen oder Zufallskontakte.
In Europa waren zuvor drei Infektionen mit dem neuartigen Virus nachgewiesen worden. Alle drei betrafen Menschen in Frankreich, die zuvor in China gewesen waren. Die Gesamtzahl der weltweit bekannten Erkrankungen ist auf mehr als 4500 gestiegen, nachdem das chinesische Staatsfernsehen am Dienstag einen Sprung um mehr als 1700 Fälle im Vergleich zum Vortag meldete. Allein in der besonders schwer betroffenen Provinz Hubei habe es auch 24 weitere Todesopfer gegeben, so dass landesweit mindestens 106 Menschen an der Lungenkrankheit gestorben seien.
Das neue Virus 2019-nCoV stammt ursprünglich vermutlich von einem Markt in der chinesischen Millionenstadt Wuhan, wo es wohl von dort gehandelten Wildtieren auf den Menschen übersprang. Eine schützende Impfung oder eine spezielle Therapie zur Behandlung der Erkrankung gibt es nicht. Die Symptome - darunter trockener Husten, Fieber und Atemnot - können aber mit Medikamenten abgemildert werden. Nach derzeitiger Einschätzung von Experten verläuft die neuartige Lungenkrankheit offenbar in den meisten Fällen mild, möglicherweise sogar ohne Symptome. Von den in China registrierten Todesfällen gehen die meisten nach bisherigen Erkenntnissen auf ältere und ohnehin schon stark geschwächte Patienten zurück. Der neue Erreger ist dem Virus hinter der Sars-Epidemie 2002/2003 sehr ähnlich. Damals hatte es nach Daten der Weltgesundheitsorganisation zwischen November 2002 und Juli 2003 neun Nachweise in Deutschland gegeben. Todesfälle gab es hier nicht.
Die Entwicklung eines Impfstoffes gegen die in China ausgebrochene neue Lungenkrankheit wird nach Einschätzung der globalen Impfallianz Gavi mindestens ein Jahr dauern. Noch seien die Gefahren durch das Coronavirus auch schwer abzuschätzen, sagte der Gavi-Geschäftsführer und Epidemiologe Seth Berkley. "Die gute Nachricht ist, dass Forscher das Genom des Virus bereits sequenziert und veröffentlicht haben. Das hat es mehreren Organisationen rund um die Welt möglich gemacht, mit der Arbeit an einem Impfstoff zu beginnen", sagte er.Australische Wissenschaftler haben im Labor das tödliche Coronavirus nachgezüchtet. Das teilte das Peter Doherty Institut für Infektionen und Immunität in Melbourne am Mittwoch mit. Das Virus sei von einem infizierten Patienten entnommen und erfolgreich nachgezüchtet worden. Nunmehr könne in Zusammenarbeit mit anderen Instituten und der Weltgesundheitsorganisation WHO an einem Gegenmittel gearbeitet werden. Julian Druce, Leiter des Viren-Labors, sprach von einem «bedeutenden Durchbruch».
Die Inkubationszeit des neuen Coronavirus hinter der Lungenkrankheit in China ist meist etwa zehn Tage. Wie der Direktor der nationalen Gesundheitskommission, Ma Xiaowei, am Sonntag in Peking berichtete, sei die kürzeste registrierte Zeitspanne aber auch nur ein Tag gewesen - die längste 14 Tage. Die Infizierten seien in dieser Zeit bereits ansteckend, auch wenn noch keine Symptome erkennbar seien. Das unterscheide die neue Variante des Coronavirus von dem eng verwandten Sars-Erreger, der die Pandemie 2002/2003 ausgelöst hatte.
Eine Studie im Journal «Lancet» hatte zuvor schon ergeben, dass das Virus auch von Personen weitergegeben werden könne, die noch keine Erkältungssymptome zeigen. Die Forscher bezogen sich auf eine Familie in der chinesischen Stadt Shenzhen. Zwei Mitglieder hatten in Wuhan Kontakt zu einem erkrankten Verwandten im Hospital. Am Ende hatten sechs Familienmitglieder das Virus, darunter eines, das nicht einmal in Wuhan war. Ein infiziertes Kind zeigte keine Symptome. Bei der Sars-Pandemie waren vor 17 Jahren rund 8000 Menschen infiziert worden, von denen knapp 800 starben.
Das kann unter anderem ein trockener Husten sein, Fieber und auch Atemnot. Das alles kann aber mit Medikamenten abgemildert werden. Eine Impfung oder spezielle Therapie, die vor der Erkrankung schützt, gibt es bisher noch nicht. Mediziner arbeiten aber mit Hochdruck daran, weil die Zahl der Erkrankten immer weiter steigt.
Aktuelle Informationen des Robert-Koch-Institutes zum Coronavirus