Ein Covid-Kompetenzzentrum hat heuteum 6 Uhr in der Lutherstadt Wittenberg eröffnet.Wiedas Evangelische Krankenhaus Paul-Gerhardt-Stift mitteilt,untersuchen MedizinerNotfallpatienten in einem neuen Sonderaufnahmezelt nahe der Rettungsstelle.
„Wir wollen und müssen unser Krankenhaus langsam wieder in Richtung Normalbetrieb öffnen. Das Runterfahren der Klinik mit Schließung von zwei großen Stationen, der Einrichtung eines Covid-Hauses und eines Nicht-Covid-Hauses sowie der Aufnahme aller Patienten über ein am hinteren Gebäudeteil aufgebautes Sondernotaufnahmezelt bringt uns dauerhaft an die Kapazitätsgrenzen. Dies können wir nicht länger durchhalten, denn das Covid-freie Haupthaus ist voll belegt und die Aufnahme über das Sondernotaufnahmezelt bindet viel Personal, was auf Dauer schwer durchzuführen ist“, erklärt GeschäftsführerMatthias Lauterbach.
Im intensiven Austausch mit dem Fachdienst Gesundheit des Landkreises hat das Krankenhaus-Direktorium deshalb ein ausführliches Sicherheitskonzept erstellt, um einerseits benötigte Kapazitäten zu erweitern, andererseits aber die bestehende Sicherheit beizubehalten beziehungsweise noch weiter zu erhöhen. „Das Virus wird uns langfristig beschäftigen und so bedarf es einer nachhaltigen Organisation und Steuerung in der Corona-Zeit“, so Herr Lauterbach.
Notfallpatienten
Ab Mittwoch, den 29.04.2020 um 6:00 Uhr werden deshalb alle Notfallpatienten über das neue Notaufnahme-Zelt in unmittelbarer Nähe der Rettungsstelle (Zufahrt über Katharinenstraße) aufgenommen. Es erfolgt – nach Händedesinfektion und Anlegen eines Mund-Nasen-Schutzes beim Patienten - zunächst eine Ersteinschätzung im Eingangsbereich der Rettungsstelle, bei der mit Hilfe eines umfassenden Fragebogens eine engmaschige Symptomkontrolle vorgenommen wird. Liegt ein begründeter klinischer Verdacht auf Covid-19 vor, durchläuft der Patient das Corona-Kompetenz-Zentrum im Krankenhaus. Diese befindet sich in unmittelbarer Nähe der Ambulanz, wird jetzt aber räumlich abgetrennt. Bis der Verdacht ausgeräumt und ein negatives Ergebnis vorliegt, erfolgt die Behandlung stationärer Patienten/innen im Covid-Haus 2.
Ambulanz-Patienten
Der Ambulanz-Betrieb erfolgt ab 11. Mai 2020 mit verkürzten Zeitslots. Patienten melden sich zu ihrem Termin zunächst per Klingel am Haupteingang und folgen dann der neuen Ausschilderung im Haus. Die Termine werden in großzügigen Zeitslots vergeben, so dass es zu keinen größeren Menschenansammlungen in den Wartebereichen kommt; die Wartebereiche sind zusätzlich mit dem einzuhaltenden Mindestabstand gekennzeichnet. Auch im Ambulanz-Bereich erfolgt eine Ersteinschätzung mit Hilfe eines umfassenden Fragebogens.
Stationäre Patienten
Beibehalten wird die räumliche Isolierung von begründeten Verdachtsfällen auch außerhalb der Notaufnahme: „Wir halten weiterhin die Station 22A in Haus 2 mit maximal 23 Betten für alle Verdachtsfälle und COVID-19 Erkrankte im Haus 2 vor und können – sollte es zu einer zweiten und noch stärkeren Welle an Covid-19-Erkrankten kommen – bei Bedarf auch um eine weitere Station ergänzen“, erklärt Prof. Dr. med. Peter Jehle, Ärztlicher Direktor des Krankenhauses. Auch die Kapazität der Intensivbetten und –plätze bleibt erhöht, um rasch auf mehr Beatmungen reagieren zu können.
Im Haus I des Krankenhauses werden Patienten ohne klinisch begründeten Verdacht behandelt, hier wird ab 4. Mai 2020 eine Station mit 30 Betten wiedereröffnet. „Dies ermöglicht uns, die Patienten wieder entsprechend der behandelnden Kliniken auf die Stationen zu verlegen. Unsere Mitarbeitenden haben in den vergangenen Wochen Patienten aus vielen verschiedenen Fachrichtungen auf den Stationen betreut, dafür ein riesiges Dankeschön, denn diese nicht immer einfache Situation ist mit Bravour bewältigt worden“, lobt der Ärztliche Direktor. „Mit der Wiedereröffnung der Station 13b können wir wesentlich mehr Normalität in den Alltag zurückholen.“