Hund Tierheim

Corona-Branchencheck: Tierpensionen

Dürfen öffnen, aber betreuen kaum Tiere

Der ewige Lockdown, er nervt nicht nur, er lässt auch in vielen Branchen die Kassen leer. Bspw. auch bei den Tierpensionen. Sie dürfen öffnen, doch das Problem: Fast niemand verreist. Das heißt, die Betreiber betreuen weniger Tiere als sonst. So läuft etwa das Geschäft von Annika Werner von Annas Tierpension in Güsten bei Bernburg schleppend "Im Moment habe ich einen Hund, wo die Besitzerin zur Reha ist und einen Hund, von dem die Besitzer Reparaturen zu Hause durchführen. Die restlichen 1-3 Hunde täglich sind Tageshunde aus dem Hundekindergarten. Das sind aber lange nicht so viele wie vor der Pandemie. Da waren es manchmal bis zu 15 Hunden täglich."

Viele Herrchen und Frauchen sind im Homeoffice und kümmern sich da um ihre Tiere. Das ist seit einem Jahr der Zustand und auch in den kommenden Wochen sieht es nicht anders aus "Über die Osterferien bin ich normalereise ausgebucht und dieses Jahr haben sich gerade einmal vier Hunde angemeldet."

Für Werner ist das ein Umsatzeinbruch von bis zu 95 Prozent. Voriges Jahr erhielt sie noch Soforthilfen vom Staat "Und seitdem nichtsmehr. Ich hatte meinen Steuerberater auf weitere Hilfen angesprochen. Aber die Hundebetreuung war nicht geschlossen, durfte weiter fortgeführt werden, deshalb gibt es dafür keine weiteren Hilfen."Ihre Mitarbeiter hat Werner alle in Kurzarbeit geschickt.

Auch von anderen Tierpensionen und Betreuern hört Werner ähnliche Schicksale "Laufende Kosten wie Kredite, Versicherungen, Steuern usw. können nicht ewig gestundet werden, von den privaten Ausgaben ganz zu schweigen. Also wer da auf sich allein gestellt ist, dem droht die Insolvenz."Doch dagegen kämpft Annika Werner weiterhin an. Aufgeben will sie nicht, im Gegenteil "Frei dem Motto: Nicht den Kopf in den Sand stecken habe ich mir ein zweites Standbein mit der Futterberatung geschaffen und eröffne ab Herbst auch eine Hundeschule."

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