Corona-Branchencheck: Taxifahrer

Was ihnen neben Corona auch Sorgen bereitet

Wie viele Menschen fahren momentan eigentlich noch Taxi? Sind es mehr, weil sie sich nicht in Busse und Bahnen trauen oder sind es doch weniger. Eher Letzteres! Dass die Restaurants und Diskos geschlossen haben spüren auch die Taxifahrer an den Umsatzzahlen. Tagsüber nutzen Menschen noch ein Taxi, doch abends sind die Bordsteinkanten wegen des Lockdowns hochgeklappt schildert Winfried Bahr, von der Taxigenossenschaft in Halle (der nach eigenen Angaben größten und ältestens im Land) die Situation "Es fährt ja nicht die Gaststätte, sondern derjenige, der die Speisen und Getränke zu sich nimmt. Und die ganzen Veranstaltungen, der ganze Reiseverkehr... Man sieht auch überall wo geschlossen ist. Die kleinen Läden, alles ist zu."

Viele Taxifahrer sind auch in Kurzarbeit. Bahr verzeichnet einen Umsatzrückgang von bis zu 80 Prozent. Dennoch den Kopf hängen lässt er nicht "Wir dürfen den Kopf nicht hängen lassen! Weil wir sind verpfichtet dazu so und so viele Fahrzeuge bereitzuhalten. Voriges Jahr war es viel schlimmer als auch die Arztpraxen zu waren. Da konnte keiner mehr zum Arzt fahren. Das ist jetzt Gott sei Dank nicht mehr der Fall. Und das hilft uns über den Tag, weil wir haben wirklich viele Beförderungsleistungen von Ärztenzu Ärzten..."

Neben Corona sorgen sich Taxifahrer aber derzeit vielmehr vor dem neuen Personenbeförderungsgesetz, welches der Bundestag verabschieden will. Michael Oppermann Präsident des Bundesverbands Taxi und Mietwagen befürchtet eine Wettbewerbsverzerrung, wenn denn dann auch andere private Dienste Fahrdienste auf den Markt kommen "Wir haben ja schon eine Konkurrenz von Taxi zu Taxi. Aber dann hätten wir eine Konkurrenz: Das Taxi im Wettbewebr mit privaten Fahrdiensten wie Uber und Co. Und gegen die privanten Fahrdienste, die nicht den gleichen Verpflichtungen unterliegen wie das Taxi, haben wir keine gleichen Wettbewerbsbedigungen. Und dann haben wir in dem Moment Taxi noch wettbewerbsfähig anzubieren."

Oppermanngeht davon aus, dadurch weitere Taxisunternehmen Pleite gehen als es jetzt schon in Corona- und Lockdownzeiten der Fall ist. Die staatlichen Hilfen, die es gibt reichen kaum. Da Taxis fahren dürfen sind die Unternehmen nicht anspruchsberechtigt. Überbrückungshilfen, die es gibt, müssten Oppermann zufolge angepasst werden "Eine Anerkennung des Unternehmerlohns als Fixkosten. Das ist im Moment nicht gegeben. Ein Taxiunternehmer muss selbst hinter dem Lenker setzen um seine Brötchen zu bezahlen. Wir müssen Personalkosten anerkannt bekommen und wir brauchen auch eine Vebresserung bei der Anerkennung der Kosten bei der Fahrzeugfinanzierung."

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