Seit einem viertel Jahr bleibt das Parkett wieder leer. Ungewohnt auch im zweiten Lockdown für Tanzlehrerin Ina Jörgens von der Tanzschule Jörgens in Leipzig und Merseburg "Wir haben eigentlich den ganzen Tag mit anderen Menschen zu tun. Und wenn man jetzt in die Säle guckt, ist Stille. Keine Bar ist geöffnet, keine Kinder, keine Jugendlichen, keine Paare... das ist für einen Tanzlehrer ein ganz komisches Gefühl."
Erste Angestellte haben sich inzwischen auch einen zusätzlichen Minijob gesucht. Die Tanzschule versucht mit verschiedenen Onlineangeboten wenigstens Kunden zu halten. Neue Kunden gewinne man dadurch nicht sagt Christoph Möller vom Allgemeinen Deutschen Tanzlehrerverband. Der ADTV verzeichnet einen Umsatzeinbruch von 40 Prozent durch die Lockdowns "Was wir mitbekommen haben ist, dass ungefähr ein Drittel der Unternehmen in Deutschland bereits staatliche Kredite aufnehmen mussten. Das ist eine Zahl, die uns als Branchenverband große Sorgen bereitet."
Wie viele andere Branchen auch, warten die Tanzlehrer und Schulen ebenfalls auf versprochene Wirtschaftshilfen "Es sind immense bürokratische Hilfen. Man muss im Endeffekt beim Steuerberater in Vorleistung gehen, d.h. man muss zusätzliche Kosten aufnehmen. Bei den Tanzschulen ist es so, das ein Großteil der Abschlagszahlungen inzwischen angekommen ist von den November- und Dezemberhilfen."Im März rechnet Möller dann erst mit der Überbrückungshilfe II.
Dabei sei eine Öffnung der Tanzschulen laut Möller auch in Pandemiezeiten möglich "Wir sind Teil der Lösung, nicht des Problems. Wir haben funktionierende Hygienekonzepte. Der Vorteil ist bei uns, dass wir eine lückenlose Nachvollziehbarkeit unserer Besucher nachweisen können. Wir könnten sogar die Gesundheitsämter unterstützen, wenn da irgendwas aufkommen würde. Bei allem Verständnis: Irgendwann muss es für unsere Branche Perspektiven geben für die Zukunft!"Infektionen durch Tanzkurse seien Möller letztendlich auch bislang gar nicht bekannt.