Corona-Branchencheck: Schwimmbäder

Folgen voraussichtlich noch im Sommer spürbar

Feuchtfröhlich Spaß haben in einem der Freizeit- und Schwimmbäder im Land. Wie schön wäre das mal wieder mit der Familie oder den Freunden. Doch auch diese Einrichtungen zählen zu jenen, die zur Zeit geschlossen sind, befinden sich weiterhin im Lockdown.

Nach der letzten Bund-Länder-Schalte galt eigentlich, dass der kontaktlose Sport drinnen bald wieder möglich werden sollte. Das freute zunächst die Badbetreiber. Doch es kam anders erklärt Christian Kuhn von der Bäderallianz Deutschland:„Fast flächendeckend durch alle Bundesländer, auch Sachsen-Anhalt, wurde per Corona-Schutzverordnung dann entschieden, dass Schwimmbäder für den öffentlichen Publikumsverkehr geschlossen sind. Gleichwohl ist aber die Ausbildung von Rettungsschwimmern aber auch von Schulbetrieb zu ermöglichen. Das führt aber zu eine großen Schwierigkeit, denn Bäder – wenn diese eröffnet werden, dann mit hohen Energie- und Personalkosten. Und deswegen ist es den meisten Kommunen eben nicht möglich Schwimmbäder zu öffnen.“

Die Branche verliert dadurch gerade den zweiten Jahrgang in der Ausbildung. Kuhn befürchtet künftig einen Mangen anRettungsschwimmern:„Im Sommer brauchen wir Rettungsschwimmer an den Seen und Flüssen, aber auch in den Schwimmbädern und Hallenbädern. Und wenn wir sie wieder eröffnen wollen, dann bedarf es einfach rechtlicher Grundlagen, der Schwimmausbildung, der Rettungsausbildung aber eben auch der Überprüfung dessen. Und das können wir gerade nicht erreichen, deswegen droht ein Freibadbetrieb ohne Aufsichtskräfte.“

Dabei gelten Schwimmbäder als sicher u.a. wegen des desinfizierenden Chlors im Wasser „Uns ist kein einziger Fall bekannt, der aus den Bädern zu Infektionen führte und das international bei über 10.000 Bädern. Sicherlich kann man nicht alles zurückverfolgen, aber es ist schon erstaunlich dass in den Bädern keine einzige Infektions-Rückverfolgung zu verzeichnen ist,“ versichert Kuhn.

Die Folgen für die Schwimmbadbranche: Erste Insolvenzen von privaten Betreibern, Millionen Umsatzeinbußen bei neuen modernen Bädern, die auf Badegäste angewiesen sind und schwindende Fachkräfte, weil sie seit Monaten nichts verdienen. Deshalb werde es auch schwierig alle Bäder wieder zu öffnen, sobald das erlaubt ist ergänzt Kuhn.

Die Bäderallianz hat dazu Ende Februar 2021 auch einen offenen Brief mit ihren Öffnungsforderungen an die Bunderegierung verschickt.

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