Corona-Branchencheck: Optiker

Trotz Öffnung weniger Umsatz

Neulich war die Brille von unserem Magdeburg- und Altmark-Reporter Max Hensch kaputt. Er musste zum Optiker – die gelten ja als systemrelevant und haben weiterhin geöffnet. Dennoch kam in der Redaktion die Frage auf, ob sich der Lockdown trotzdem auf ihr Geschäft auswirkt, gerade beiden mittelständischen Brillenläden.

Im radio SAW Branchencheck ist Ben Otte der Frage nachgegangen.

Dass wegen des Lockdowns weniger Leute auf den Straßen unterwegs sind merken auch die Optiker, wie etwa Thomas Truckenbrod aus Leipzig. Er ist Präsident des Zentralverbands der Augenoptiker und sagt, die Branche sei mit einem hellblauen Auge bislang davongekommen"Nach unseren Umfragen vom Verband liegt der Umsatzrückgang im vergangenen Jahr im Durchschnitt bei etwa 3% bundesweit. Im Osten haben wir ähnliche Zahen. Allerdings spreche ich von den mittelständischen Kollegen. Von den Filialketten vermag ich keine Auskunft zu geben, weil die mit ihren Zahlen vorsichtig umgehen"

BeiTruckenbrod selbst im Geschäft hat sich die Systemrelevanz gezeigt "Bei mir schlug mal ein Virologe mit kaputten Brillenglas auf. Da ist es doch ganz gut, dass er jetzt wieder was sehen kann und nicht nur hören."So kann er bspw. wieder im Mikroskop die Viren untersuchen.

Brillen kaufen oder reparieren lassen geht momentan nur über Terminvereinbarungen. Damit das Geschäft gar nicht erst voll wird, planen die Optiker wann welcher Kunde kommen darf. Auch bei Nils Schmitt von Optik Radke in Magdeburg sind wegen des Hygienekonzepts weniger Kunden im Laden, und dadurch etwas weniger Umsatz in der Kasse. Die, die kommen, an deren Kopf muss er weiterhin nah dran um etwa zu schauen, dass die Brille richtig sitzt. Daran habe er sich inzwischen gewöhnt "Sicherlich gibt es Schöneres. Aber da wir die Schutzmasken zur Verfügung haben können wir auch mal näher an den Kunden ran um bspw. ne Brille anzupassen oder die Sehstärke zu messen. Daher sehe ich das relativ gelassen"

Den (mittelständischen)Optikern geht es im Vergleich zu Friseuren, Fitnessstudios oder der Reisebranchenalso wesentlichbesser, so das Fazit der beiden Interviewpartner.

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