Corona-Branchencheck: Kosmetik- und Nagelstudios

Das Gefühl des erneuten Lockdowns: Alles umsonst

Professionelle Maniküre oder Behandlung von Akne – all das ist in den Kosmetikstudios derzeit nicht möglich. Die Kosmetiker befinden sich wie Friseure oder Fitnessstudios erneutim Lockdown.

Bereits voriges Jahr waren sie schon über vier Monate zu, jetzt fehlen wieder Einkünfte. Von einer Katastrophe für die gesamte Branche spricht Helmut Drees, Vorsitzender des Verbands Cosmetic Professional e.V. kurz VCP. "Wenn man berücksichtigt: Es kommt ein Kunde rein, eine Kosmetikerin behandelt. Wir haben ja keine Menschenaufläufe in der Regel. Das sind Einzelpersonen, wir haben höchste Hygienestandards und diese sind nochmal verschärft worden. Also vor dem Hintergrund, dass dadurch die Pandemie verstärkt wird, gibt es null Verständnis in den Kosmetikstudios. Die sind alles andere als ein Hotspot"

Zumal die Daten der Kunden aufgenommen werden und im Ernstfall eine Rückverfolgung möglich wäre.Einer Befragung zufolge, an welcher auch viele Kosmetikstudios aus Sachsen-Anhalt teilgenommen haben, seien die Finanzhilfen des Bundes bislang kaum oder noch gar nicht angekommen "Da sind ganz viele, die um ihre Existenz bangen und Sorgen haben, dass sie bald schließen müssen" so Drees.Erste Kosmetikstudios haben Drees zufolge bereits geschlossen. Da helfe auch der Onlinehandel wenig,maximal 20 Prozent Umsatz. Manche fahren die Waren noch selbst aus und geben noch Rabatt um Kunden zu halten. Alles in allem fällt aber der Hauptumsatz, den Kosmetikstudios über die Behandlung vor Ort einnehmen weg. Die Situation ärgert auch Martina Landgräbe, Kosmetikerin aus Schönebeck "Es ist gar nicht so einfach, von heute auf morgen keine Einnahmen mehr zu haben, seine Mitarbeiter nach Hause zu schicken. Und was einen ärgert: Ich habe Plexiglasscheiben über den Kosmetikliegen angebracht, dann habe ich Luftreiniger, Desinfektionsmittel. Und trotzdem musste ich meinen Laden schließen. Das macht micht wütend! Es war eigentlich umsonst, dass ich die Hygienemaßnahmen erweitert habe."

Während Landgräbe die Soforthilfen nach dem ersten Lockdown schnell erhielt, dauert es diesmal mit den Überbrückungshilfen länger. Solange versucht sie aus privaten Mitteln Kosten zu bezahlen.

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