Corona-Branchencheck: Busunternehmen

Keine Musicals, keine Klassenfahrten, keine Sprachreisen

Verlängerter Lockdown mit Lockerungen. Manche dürfen öffnen wieder arbeiten, andere nicht. Wie sieht es eigentlich bei den Busunternehmen in diesen Zeiten aus? Keine Musicals, Klassenfahrten oder Sprachreisen ins Ausland... Die Reisebusse fahren nicht und das bleibt vorerst so. Daran ändert sich auch nichts nach der letzten Bund-Länderschalte sagt Tilman Wagenknecht vom Verband Mitteldeutscher Omnibusunternehmer:"Die Entscheidung ist vertagt worden auf den 22. März. Wir können nur hoffen, dass die Inzidenzwerte dann nach unten gegangen sind. Ich bin da aber skeptisch, weil die Öffnungen die jetzt kommen nicht dafür sorgen, dass die Inzidenz weiter nach unten geht.“

Ziemlich fatal für die Reisebusbranche ist auch, dass im Falle einer Öffnung es einen gewissen Vorlauf braucht. Busse werden technisch instand gesetzt, Reisen erstmal gebucht:„Wo man eine bewusste Kaufentscheidung macht. Die fällt man ja nicht von heute auf morgen. Selbst wenn eine Öffnung am 22. März in Aussicht gestellt wird, sitzen ja nicht am 23. März oder 1. April die Leute in den Bussen. Da vergehen ja nochmal viele Wochen, bis die Leute Vertrauen gefasst haben.“ Zudem spielen weniger die Inzidenzwerte im Inland einer Rolle, sondern „Es ist eher gefragt: Wie sieht in Rom oder Großbritannien aus. Nämlich dort, wo unsere Reisen hingehen. Viele Unternehmer haben schon gesagt, dass sie die Saison deutlich kritischer sehen, als 2020 – sich also auf ein sehr schweres Jahr einstellen.“ Denn der Vorlauf an gebuchten Reisen fehlt diesmal.

Anders als noch vor einem Jahr sind diesmal die Bücher leer. Dabei seien Busreisen sicher „Unser großer Vorteil: Dass wir genau wissen, wen wir im Bus haben mit Name, Adresse und Telefonnummer. Und wir wissen genau, wo die Leute hinfahren. Wenn was passiert, können wir es auf jeden Fall zurück verfolgen.“ Staatliche Hilfen kommen an. Dennoch um Kosten zu sparen stoßen manche Unternehmen Busse ab. Andere setzen sie im Linienverkehr oder als Schienenersatz ein. Und für den Herbst gibt es schon wieder Nachfragen für Klassenfahrten, so Wagenknecht.

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