Deutschland im Lockdown – nun bis zum 14. Februar 2021. Auch Buchhandlungen sind davon betroffen. In manchen Bundesländern sind sie geschlossen, in anderen wie in Sachsen-Anhalt geöffnet. Während in Niedersachsen und Thüringen die Bücher abgeholt werden dürfen, sind die Buchläden in Sachsen komplett dicht. In Sachsen-Anhalt wiederum gelten Bücher als Dinge des täglichen Bedarfs, deshalb haben hier die Buchhandlungen geöffnet erklärt Helmut Stadeler vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Dennoch mache sich der Lockdown so oder so im Umsatz bemerkbar "Abholstationen sind auch keine Lösung bei einem Einzugbereich von 60km. Auch dort wo offen ist - wie in Sachsen-Anhalt - sind die Frequenzen viel weniger, sodass Spotankäufe wegfallen."
Finanzhilfen gibt es vom Staat. Von der Idee her seien sie gut, so Stadeler. Allerdings müsse alles beantragt werden. Dann müssen die Bedingungen stimmen, es dauert bis der Antrag genehmigt und das Geld ausgezahlt ist. Zudem arbeiten in Buchläden meist nicht viele. Und für die wenigen Beschäfigten seien die Bürokratie und Antragstellung zusätzliche Arbeit. Manche Buchhändler veruschen es daher mit dem Onlinehandel, der laut Stadeler aber aufwenig ist.
Verständnis für den Lockdown habe er. Sozu tun, als gäbe es die Pandemie nicht, wäre weltfremd. Auf der anderen Seite hofft er aus wirtschaftlicher Sicht, dass in Sachsen bald eine Lösung gefunden wird, sodass Bücher wieder zu den Leuten gelangen können.
Peter Hinke – Buchhändler in Leipzig - istvon der Schließung betroffen. "Spontantkäufe wie eine Postkarte, da sind wir bei Umsatzeinbrüchen von 90 %, zumindest in diesem Bereich. Wir versuchen das wett zu machen. Wir sind auch ein Verlag und versenden Bücher in andere Bundesländer, wo die Handlungen geöffnet haben."
Hinke versucht vorerst ohne staatliche Hilfe auszukommen. Vorausgesetzt der Lockdown endet am 14. Februar sei das zu schaffen. In Kurzarbeit sei momentan niemand. Bis dahin nutzen er und sein Team die Zeit für die Inventur.