Der Deutsche Handballbund (DHB) hat sich vonMänner-Bundestrainer Christian Prokop aus Köthen getrennt. Elf Tage nach der Europameisterschaft entschied sich der Verband am Donnerstag nun doch zu einemTrainer-Wechsel.
Nachfolger des 41-Jährigen wird der Isländer Alfred Gislason.Der war von 1999 bis 2006 Trainer beim SC Magdeburg.
Erste Aufgabe des 60-Jährigen ist es, die Mannschaft auf das Qualifikations-Turnier für die Olympischen Spiele inTokio imApril inBerlin vorzubereiten.SeinVertrag läuft bis nach der EM2022 in Ungarn und der Slowakei. Erstmals wird Gislason die DHB-Auswahl imLänderspiel am 13. März gegen die Niederlande betreuen.
«Wir haben diese schwere Entscheidung nach reichlicher Abwägung und einer ganzheitlichen Analyse aus Verantwortung für den deutschen Handball getroffen», sagte DHB-Präsident Andreas Michelmann in der Verbands-Mitteilung. «Wir sind allerdings auch in der Analyse der Europameisterschaft davon überzeugt, dass wir unsere kurzfristigen Ziele nur mit einem neuen Impuls erreichen können.» Dieser Impuls solle nun vonGislason kommen.
Schon bei der EM imJanuar inNorwegen,Österreich und Schweden hatte es Diskussionen um Prokop gegeben. Nach einer schwachen Vorrunde und einer Steigerung in der Hauptrunde belegte das Team Platz fünf. Prokop erhielt danach zunächst Rückendeckung aus dem Verband. Umso überraschender fiel die Entscheidung jetzt. Prokop hatte 2017 das Bundestrainer-Amt übernommen und war dafür vomDHBvomSC DHfK Leipzig losgeeist worden.