Charité sieht Chance für Klassikkonzerte

Konzerte und Festivals in großem Stil sind wegen Corona noch nicht in Sicht. Klassik- oder Opernkonzerte mit vollen Sälen sind nach Einschätzung von Forschern der Berliner Charité aber wieder möglich.

Zu diesem Ergebnis kommen die Forscher, dieim Auftrag der Berliner Orchester tätig wurden. Nach der am Montag veröffentlichten Aktualisierung empfiehlt die Studie nun einen Abstand zwischen den Streichern von einem Meter (aktuell 1,5 Meter) sowie von 1,5 Meter zwischen den Bläsern (aktuell zwei Meter). Eine Trennung durch Plexiglas könne bei den Bläsern entfallen.

Der Leiter der Studie, der Direktor des Instituts für Sozialmedizin und Epidemiologie, Stefan Willich, sagte dazu im Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb): «Das Publikum von Klassikveranstaltungen ist diszipliniert und hat ein aufgeklärtes Verständnis für gesundheitliche Zusammenhänge.» Mit einer strengen Maskenpflicht sowie den weiteren Schutzmaßnahmen sei ein sicherer Konzert- und Opernbetrieb auch in vollbesetzten Sälen möglich.

Laut Zietzschmann stellt die Pandemie das gesamte «Musikbiotop» in Frage. Für die Philharmoniker bedeute dies:Konzerte mit kleinerer Besetzung, weniger Publikum und einen hohen Aufwand für Hygiene. In den Konzerten werde das Orchester in der Philharmonie wegen der Hygieneregelungen ohne Pause spielen und hat deswegen bisher geplante Werke ausgetauscht.

Von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU)habe sie die Zusage, dass der Bund entsprechend dem Subventionsanteil ein Drittel der Einnahmeverluste decken werde. Auch vom Berliner Senat gebe es positive Signale. Für die neue Spielzeit sind bis zunächst Ende Oktober nur 20 bis 25 Prozent der rund 2200 Sitzplätze im Angebot.

Zum Saisonauftakt am 28. August spielt das Orchester unter Leitung von Chefdirigent Kirill Petrenko Arnold Schönbergs «Verklärte Nacht» sowie Johannes Brahms' vierte Sinfonie.

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