Manchester City

Champions-League-Finale

Manchester City gewinnt erstmals den Pokal

Ilkay Gündogan ließ sich auf den Rasen fallen, als könne er sein Glück kaum fassen. Wunderstürmer Erling Haaland hatte Tränen in den Augen. Pep Guardiola genoss seinen großen Triumph voller Emotionen.ManchesterCityhat nach mehreren vergeblichen Anläufen dieChampionsLeaguegewonnen und das Triple mit Meisterschaft und Pokalsieg perfekt gemacht. Tausende Fans feierten am Samstagabend in Istanbul das 1:0 (0:0) in einem intensiven Finale gegen Inter Mailand mit dem am Ende bitter enttäuschten Nationalspieler Robin Gosens.

«Wie im Märchen, besser geht es nicht», schwärmte Gündogan bei DAZN. «Es ist ein großes Privileg, nicht nur Kapitän dieser Mannschaft zu sein, sondern auch unter Pep zu spielen, Teil dieses tollen Vereins zu sein.» Der im Finale sehr engagierte Kapitän Gündogan erfüllte sich in seinem dritten Finale endlich den langgehegten Traum vom Henkelpott.

Sein DFB-Teamkollege Gosens, der bei Inter in der 76. Minute eingewechselt wurde, reist im Gegensatz zu Gündogan ohne den großen Titel zur Nationalmannschaft. Kurz vor dem Ende hatte der Außenbahnspieler eine riesige, aber letztlich vergebene Chance für Romelu Lukaku aufgelegt (88.), nach dem Schlusspfiff starrte Gosens ins Leere.

Auf der Tribüne verfolgten zahlreiche Ehrengäste, allen voran der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan an der Seite von UEFA-Präsident Aleksander Ceferin, das Final-Spektakel, das zunächst gar keines war. Beide Team belauerten sich mit hoher Intensität, imCity-Mittelfeld ordnete Kapitän Gündogan das Spiel mit Ruhe. Seine Ablage auf De Bruyne leitete der Belgier mit Tempo zu Erling Haaland weiter. Der frühere Dortmunder, der schon vor der Partie praktisch uneinholbar Torschützenkönig des Wettbewerbs war, scheiterte aber an Inter-Torwart Andre Onana (27.).

Nur wenige Minuten später rieb sich Guardiola sorgenvoll über die raspelkurzen Haare, als De Bruyne auf dem Rasen am Oberschenkel behandelt werden musste (30.). In der 36. Minute verließ der Starspieler sichtlich niedergeschlagen den Platz - und bittereCity-Erinnerungen wurden wach. Vor zwei Jahren im Endspiel gegen den FC Chelsea (0:1) war die verletzungsbedingte Auswechslung von De Bruyne nach einer Stunde der endgültige Wendepunkt zugunsten der Londoner gewesen. Ohne den Ausnahmespieler warCitynicht mehr der Ausgleich gelungen.

Am Samstagabend erholte sich der englische Meister, jetzt mit Phil Foden, bis zur Pause halbwegs. Von der fast schon gewohnten Dominanz - beispielsweise aus den Viertelfinalspielen gegen die Bayern - war aber wenig zu sehen. Der frühere Dortmunder Manuel Akanji versuchte es mit einem Distanzschuss, auch das sagte etwas über die konzentriert arbeitende Inter-Defensive aus (45.+1).

Kurz nach der Pause lag auch Gündogan nach einem Foul des früheren Bundesliga-Profis Hakan Calhanoglu auf dem Rasen, der 32-Jährige konnte aber weiterspielen. Inter hatte dieCity-Offensive in der Phase weiterhin bemerkenswert gut im Griff. Der polnische Schiedsrichter Szymon Marciniak musste allerdings auch öfter eingreifen, um die zunehmende Härte beider Team unter Kontrolle zu bekommen.

Ein Missverständnis in derCity-Abwehr hätte fast zur Inter-Führung durch Lautaro Martínez geführt, doch Ederson passte auf (59.). Die Szene, die Guardiola hatte auf die Knie fallen lassen, wirkte wie ein Weckruf auf die Cityzens, die jetzt stärker wurden. Rodri traf mit einem überlegten Schuss von der Strafraumgrenze mit der Innenseite, Tausende Man-City-Fans jubelten. Nur gut zwei Minuten später zeigte Dimarco mit seinem Kopfball an die Latte aber, dass noch nichts entschieden war (70.). Auch, weil auf der Gegenseite Foden eine riesige Chance vergab (76.).

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