Hans-Georg Maaßen

CDU-Präsidium fordert Maaßen zu Parteiaustritt auf

«Das Maß ist voll»

DasCDU-Präsidium hat Ex-Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen einstimmig zum Austritt aus der Partei aufgefordert. Falls er dieCDUbis zum Sonntag (5.2.) um 12.00 Uhr nicht verlasse, solle der Bundesvorstand der Partei ein Ausschlussverfahren gegen Maaßen einleiten «und ihm mit sofortiger Wirkung die Mitgliedsrechte entziehen», teilte dieCDUam Montag nach Beratungen im Präsidium der Partei mit. «Für seine Äußerungen und das damit zum Ausdruck gebrachte Gedankengut ist in unserer Partei kein Platz», heißt es in dem Beschlusstext.

In den vergangenen Tagen war Maaßen erneut stark in die Kritik geraten. In einem Tweet behauptete er, Stoßrichtung der «treibenden Kräfte im politischen-medialen Raum» sei ein «eliminatorischer Rassismus gegen Weiße». In einem Interview sprach der 60-Jährige von einer «rot-grünen Rassenlehre». Er ist Mitglied der ThüringerCDU, hat im Landesverband aber keinerlei Amt oder Funktion. Der Landesvorstand der ThüringerCDUhatte ihn bereits am Donnerstagabend einstimmig aufgefordert, die Partei zu verlassen.

In dem Beschlusstext des Bundesgremiums heißt es über Maaßens Aussagen: «Immer wieder gebraucht er die Sprache aus dem Milieu der Antisemiten und Verschwörungsideologen bis hin zu völkischen Ausdrucksweisen.» Ihm sei «offenkundig nicht am Wohl derCDUgelegen. Er verstößt im Gegenteil laufend gegen die Grundsätze und Ordnung der Partei.» Generalsekretär Mario Czaja habe Maaßen daher aufgefordert, die Partei zu verlassen. Das Präsidium unterstütze die Aufforderung und habe dafür die Frist bis Sonntag gesetzt.

Außerdem habe sich das Präsidium «mit der sogenannten "Werte Union" befasst» und «seine politische Missbilligung dieser Organisation bekundet». Wer Mitglied derCDUsei, könne nicht gleichzeitig Mitglied der «Werte Union» sein, hieß es. Maaßen war am Samstag auf einer Mitgliederversammlung in Nordrhein-Westfalen mit 95 Prozent der Stimmen zum Vorsitzenden der konservativen Vereinigung gewählt worden. Sie hat nach eigenen Angaben rund 4000 Mitglieder - nicht alle von ihnen sind auch Mitglieder derCDUoder CSU.

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