Kiebitz mit Jungem

BUND meldet Bruterfolg bei Kiebitzen in der Altmark

Einzäunung von Brutinseln bringt Durchbruch

Die Einzäunung von Brutinseln für Kiebitze in der nördlichen Altmark bei Salzwedel zeigt nach Einschätzung des BUND Wirkung.

Es gebe überragende Bruterfolge bei den Kiebitzen, teilte die Umweltschutzorganisation am Freitag mit. "Auf einer Fläche an den Brietzer Teichen sind aus siebenKiebitz-Gelegen Küken geschlüpft, dazu kommen noch drei erfolgreiche Bruten des Flussregenpfeifers sowie mehrere Bruten von Enten, Blässhühnern, Gänsen und Schwänen."

In den vergangenen Jahren sei es ein Grund zur Freude gewesen, wenn überhaupt in ein oder zwei Gelegen Nachwuchs geschlüpft sei.

Ein Elektrozaun schütze die Vögel vor Räubern wie Waschbär und Fuchs von der Landseite. Ein zusätzlicher Zaun im Wasser, um die Inseln herum, halte große Trupps von Graugänsen von den Brutinseln fern. DerKiebitzist den Angaben zufolge sehr stark bedroht. Auf der Roten Liste der Brutvögel in Deutschland und auch in Sachsen-Anhalt wird er in der Kategorie 2 als "stark gefährdet" geführt.

Über den Kiebitz

Kiebitze sind, genauso wie viele andere Wiesenbrüter, sehr stark bedroht. Auf der neuesten Roten Liste der Brutvögel in Deutschland wird er als Kategorie 2 Vogel, „stark gefährdet“, geführt. Das Gleiche gilt für die aktuelle Rote Liste des Landes Sachsen-Anhalt.
Der Rückgang der Bestände kann zumeist auf die Intensivierung der Landwirtschaft zurückgeführt werden. Zum einen führt der Insektenverlust zum Nahrungsmangel für die Kiebitze. Denn Überdüngung, Bodenbearbeitung und eine zu frühe und häufige Mahd verstärken das Insektensterben. Doch gerade für die Aufzucht ihrer Küken benötigen die Kiebitze viele Insekten und Würmer. Zum anderen gehen durch die Trockenlegung von Wiesen, Weiden und Äckern viele Bruthabitate verloren. Deshalb sind Schutzmaßnahmen, wie oben beschreiben, besonders wichtig, um die Kiebitz Bestände zu sichern. Ohne einen generellen Wandel hin zu einer ökologischen Landwirtschaft sieht es für unsere Kiebitze jedoch schlecht aus. Deshalb fordert der BUND mit den EU-Agrarsubventionen zukünftig Leistungen der Betriebe für die Natur zu honorieren, sowie den Flächenverbrauch zu begrenzen und Schutz und Renaturierung von Grünländern zu stärken.

Über das Projekt „Wiesenvogelschutz“

Das Projekt finanziert sich aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) im Rahmen des Entwicklungsprogrammes für den ländlichen Raum des Landes Sachsen- Anhalt 2014- 2020 (EPLR). Das Projektgebiet umfasst alle Offenlandflächen des bestehenden FFH-Gebietes „Landgraben-Dumme-Niederung nördlich Salzwedel“, einschließlich angrenzender Flächen mit einer Gesamtgröße von. ca. 1.700 ha. Kernstück des Projektes bilden die Erfassung und der sich daran anschließende Schutz von Brutstandorten von Kiebitz, Bekassine, Wachtelkönig, Braun- und Schwarzkehlchen und Wiesenpieper in enger Kooperation mit den jeweiligen Bewirtschaftern.

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