Den Moment des Aufstiegs erlebten die Spieler von EintrachtBraunschweigbeim Blick auf die Anzeigetafel. Die Niedersachsen selbst gewannen am vorletzten Drittliga-Spieltag mit 3:2 (2:1) gegen Waldhof Mannheim, mussten danach aber noch mehrere Minuten auf die Ergebnisse der patzenden Konkurrenz warten. Das entscheidende Gegentor des Hauptrivalen MSV Duisburg wurde live auf der Stadionleinwand übertragen, danach jubelten die Braunschweiger Spieler auf dem Rasen, die Vereinsführung auf der Tribüne und zahlreiche Fans direkt vor dem Stadion. Zwei Jahre nach dem überraschenden Abstieg ist die Rückkehr in die 2. Fußball- Bundesliga damit schon vor dem letzten Spiel beim SV Meppen perfekt.
«Ein tolles Gefühl. Das ist der größte Erfolg meiner Karriere», sagte Trainer Marco Antwerpen in einem Interview von «MagentaSport». Auch Präsident Sebastian Ebel meinte: «Das ist unglaublich, das heute so zu erleben. Das ist eine herausragende Mannschaftsleistung. Die Jungs haben sich das mit ihrem leidenschaftlichen Einsatz verdient.»
Entscheidender Spieler gegen Mannheim war erneut der Braunschweiger Torjäger Martin Kobylanski, der bei diesem Fußball-Krimi seine Saisontreffer 17 und 18 erzielte. Der 26-Jährige schoss in der 4. Minute das frühe 1:0 und in der 73. Minute auch das entscheidende 3:2. Dazwischen ließ die Eintracht die Gäste aber immer wieder ins Spiel zurückkommen. Gerrit Gohlke traf in der 13. Minute zum 1:1. Und auch nach dem 2:1 durch Manuel Schwenk (44.) glichen die Mannheimer durch den künftigen Hannoveraner Valmir Sulejmani (58.) noch einmal aus und hatten bei einem Pfostenschuss (71.) die Chance zur Führung.
Die Eintracht krönte mit diesem vorzeitigen Aufstieg eine starke Aufholjagd nach der Corona-Pause. Noch im März stand die Mannschaft vor der mehr als zweimonatigen Unterbrechung der Saison nur auf dem neunten Tabellenplatz. Doch seit dem Res-Start der 3. Liga gewannen die Braunschweiger sieben von zehn Spielen.
«Ich weiß gar nicht, wie ich das einordnen soll. Ich habe mit diesem Verein schon so viel erlebt», sagte Routinier Marc Pfitzner. Besonders die vergangenen drei Jahren waren extrem turbulent. 2017 verpasste die Eintracht erst in der Relegation gegen den VfL Wolfsburg den Bundesliga-Aufstieg. 2018 stieg sie völlig überraschend aus der Zweiten Liga ab. 2019 verhinderte sie erst am letzten Spieltag den Abstieg in die Regionalliga. 2020 geht es nun wieder hoch. «Das ist ein Stück Fußball-Geschichte. Da dabei zu sein, ist schon etwas Besonderes», sagte der frühere Nationalspieler und heutige Braunschweiger Aufsichtsrat Tobias Rau.