Braunschweig entscheidet Nordderby für sich!

Daniel Meyer war ganz ehrlich. "Das wird nicht als eines der schönsten Spiele in die Zweitliga-Annalen eingehen", sagte der Trainer von Eintracht Braunschweig nach dem 2:1 (0:1)-Sieg im Keller- und Nordduell mit dem FC St. Pauli. "Aber das war ein ganz wichtiger Dreier für uns."

Bei seinen Defiziten und der Qualität der Konkurrenz wird es für den Aufsteiger nach wie vor sehr schwer werden, in der 2. Fußball-Bundesliga zu bleiben. Aber sollte die Eintracht das am Ende doch schaffen, dürfte der Sieg gegen St. Pauli ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg dorthin gewesen sein.

Denn die Braunschweiger steckten durch die Tore von Marcel Bär (67.) und Fabio Kaufmann (82.) nicht nur den abermals frühen Rückstand aus der zweiten Minute weg. Meyer korrigierte auch die Fehlentwicklungen der vorangegangenen Wochen. "Der Trainer hat uns einen Plan mit an die Hand gegeben, der der Schlüssel zum Erfolg war", sagte Bär.

Bis zu dem ernüchternden 0:4 bei Darmstadt 98 vor einer Woche hatte sich der Aufsteiger ganz offensichtlich zu viel vorgenommen: Elf neue Spieler zu integrieren, eine anspruchsvolle Spielweise einzustudieren und in dieser neuen Liga anzukommen - das überforderte das Team. Gegen St. Pauli war alles darauf ausgerichtet, wieder etwas mehr Sicherheit zu gewinnen. "Wir haben viel Aufwand betrieben und sehr einfach strukturiert nach vorne gespielt", sagte Meyer.

Und: Er wechselte nicht nur die Strategie, sondern auch den Torwart. Einfach, weil der Bosnier Jasmin Fejzic mit der Erfahrung von 34 Lebensjahren, 141 Zweitliga-Spielen und seiner selbstbewussten Körpersprache mehr Vertrauen auf seine Vorderleute ausstrahlt als der zwar fehler- aber auch glücklose Felix Dornebusch. In der 89. Minute rette Fejzic der Eintracht mit einer Parade den Sieg. "Die Darmstadt- Niederlage war für uns eine Zäsur", sagte Meyer. "Wir wollten heute, egal was passiert, ein anderes Gesicht zeigen. Das ist uns gelungen."