Fahrzeuge auf dem Gelände der Polizei in Leipzig brennen, in Dresden steht der Wagen eines AfD-Lokalpolitikers in Flammen. Das Landeskriminalamt Sachsen prüft einen Zusammenhang.
In Leipzig und Dresden haben in der Nacht zu Montag mehrere Autos gebrannt. Es würden «linksmotivierte Straftaten angenommen», sagte der Sprecher des Landeskriminalamts (LKA), Tom Bernhardt. Die Autos, die auf einem Polizeigelände in Leipzig Feuer fingen, waren für das Ordnungsamt im Einsatz. In Dresden brannte das Auto eines AfD-Lokalpolitikers. Das Polizeiliche Extremismus- und Terrorismus-Abwehrzentrum (PTAZ) des LKA ermittelt zu dem Brand in Leipzig, auch die Ermittlungen zu zwei Vorfällen in Dresden soll das PTAZ übernehmen.
Ein mutmaßliches Bekennerschreiben zum Brand auf dem Polizeigelände in Leipzig, das am Montagmorgen auf der linken Internetplattform «Indymedia» aufgetaucht war, werde geprüft. Es fließe in die Ermittlungen mit ein, sagte Bernhardt. Zudem sucht das PTAZ Zeugen zu dem mutmaßlichen Brandanschlag.
Am späten Sonntagabend waren laut Behörde auf einem Gelände der Leipziger Polizei im Stadtteil Leutzsch zwei Autos in Flammen aufgegangen, die mit der Aufschrift «Polizeibehörde» beklebt waren und vom Ordnungsamt genutzt wurden. Ein drittes Fahrzeug sowie ein Funkmast wurden durch den Brand ebenfalls beschädigt. Auch ein Stromverteilerkasten sei in Brand gesetzt worden. Verletzt wurde durch das Feuer niemand, jedoch entstand ein Schaden, den das LKA im hohen fünfstelligen Bereich verortet.
Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) sagte am Montag: «Für solche kriminellen Taten kann es keine Entschuldigung geben und keine Unterstützung. Der Polizei bieten wir jede Hilfe an, um die Täter zu finden.» Sein Herausforderer bei der Oberbürgermeisterwahl am 2. Februar, Sebastian Gemkow (CDU), betonte: «Es darf in Leipzig keine rechtsfreien Räume geben.» In Leipzig häuften sich zuletzt politisch motivierte Anschläge, die Ermittler gehen von linksextremistischen Straftätern aus.
Im Dresdner Stadtteil Reick setzten Unbekannte einen Carport in Brand, unter dem nach Parteiangaben das Auto eines AfD-Lokalpolitikers stand. Auch der Wagen fing in der Nacht zum Montag Feuer, wie ein Polizeisprecher sagte. Die Höhe des Sachschadens war zunächst nicht bekannt. Verletzt wurde niemand. Das Wohnhaus des AfD-Politikers, neben dem der Carport stand, sei in der Vergangenheit bereits zweimal mit Steinen und Farbe attackiert worden, so ein AfD-Sprecher. Seit etwa einem Jahr vermietet der Hausbesitzer Räume an den Verein «Ein Prozent e.V.», wie der Sprecher sagte. Der Verein gilt als politisch rechts.
«Der Kampf gegen den Linksextremismus muss endlich mit der nötigen Härte und dem festen Willen, ihn tatsächlich zu bekämpfen, geführt werden», forderte der AfD-Kreisverband Dresden nach der mutmaßlichen Brandstiftung. Die Partei kündigte eine parlamentarische Aufarbeitung des Falles an.
In der Nacht zum Sonntag war außerdem ein Bürogebäude des Energieversorgers Drewag in Dresden mit Farbe beworfen worden. Auf dem Gelände hätten die Ermittler Brandsätze gefunden, welche nicht entzündet worden waren, so der Polizeisprecher. Ob ein Zusammenhang der Fälle in Dresden zu dem Brandanschlag in Leipzig bestehe, werde geprüft, sagte LKA-Sprecher Bernhardt.