Silvesterbilanz im SAW-Land

Ausschreitungen, Hausbrände und gesprengte Automaten

Sachsen-Anhalt ist nach vorläufiger Einschätzung der Polizei ohne außergewöhnliche Vorfälle ins neue Jahr 2020 gestartet. Größere Einsätze habe es in der Silvesternacht nicht gegeben teilten die Inspektionen mit.

Anders dagegen in Leipzig.​Am Connewitzer Kreuz bewarfen Vandalen Polizisten mit Flaschen, Steinen und Böllern. Ein Beamter verlor das Bewusstsein und wurde notoperiert.

Die Polizei nahm neun Personen vorläufig fest, entließ drei von ihnen noch in der Nacht. Auf dem Augustusplatz blieb die Silvesterfeier dagegen friedlich.

In Wolfsburg wurden in der Silvesternacht ebenfalls Polizisten und Feuerwehrleute mit Raketen, Böllern und Leuchtmunition angegriffen. Sie waren wegen eines Brandes in einer Schule im Einsatz. Verletzt wurde niemand.

Die Polizei forderte Unterstützung aus Braunschweig und Gifhorn an und stellte die Identitäten von 31 mutmaßlichen Beteiligten fest.

Die Einsatzkräfte der Feuerwehren in Sachsen-Anhalt hatten laut eigener Aussage «die Hände voll zu tun». In Magdeburg rückten die Kameraden in der Silvesternacht 58 Mal aus.

Meist seien Feuerwerkskörper die Ursache gewesen, bspw. löste vermutlich eine Silvesterrakete bei Allstedt im Kreis Mansfeld-Südharz einen Scheunenbrand aus. Tiere aus einem benachbarten Stall wurden gerettet.

Außerhalb Leipzigs brannte in den frühen Morgenstunden ein Einfamilienhaus in Brandis. Dabei wurden u.a. zwei Kleinkinder verletzt.Zur Brandursache ermittelt noch die Polizei.

So auch in der Altmark, wo am Abend ein Haus in Salzwedel abbrannte. Verletzte gab es dort nicht.Schaden: rund 100.000 Euro. Die Feuerwehr war bis in die Morgenstunden mit den Löscharbeiten beschäftigt. Das Feuer brach ersten Erkentnissen zufolge in dem sich im Haus befindlichen Antiquitätenladen.

Mit Feuerwerkskörpern haben zudem Unbekannte in Dessau in der Albrechtstraße einen Zigarretenautomatenaufgesprengt, ebenso inCoswig (Anhalt). Der Schaden beläuft sich auf 2000 Euro.Geld konnten die Unbekannten aber nicht erbeuten.

In Ilsede bei Peine verletzte eine Silvesterrakete eine 39-Jährige im Gesicht. Die Frau erlitt eine Schnitt- und Risswunde an der Unterlippe, diegenäht wurde. Polizeiangaben zufolge war die Silvesterrakete aus einer Gruppe heraus parallel zur Straße gezündet worden. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.

Wegen zahlreicher Brände durch Feuerwerk waren auch die Feuerwehren in und um Braunschweig im Einsatz.Überwiegend brannten Müllbehälter und Hecken und auch ein Balkon sowie eine Terasse. Durch das Eingreifen der Feuerwehr wurde niemand verletzt.

Um 00:23 Uhr wurde in der Wilmerdingstraße ein brennendes Gerüst gemeldet. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte war das Feuer bereits erloschen. Auch hier hatte vermutlich eine Feuerwerkrakete ein Sicherheitsnetz an einem Gerüst in Höhe des 5. OG entzündet. Der Bereich wurde mittels Drehleiter und Wärmebildkamera kontrolliert.

Eine Herausforderung stellte fürdie Leitstelle um 2:17 Uhr der Verkehrsunfall auf der Autobahn A2 mit mehreren beteiligten Fahrzeugen im Landkreis Peine. Die Autos waren wegen dichten Nebels kollidiert. Zur Abwicklung dieses Einsatzes wurde das Personal in der Leitstelle noch einmal verstärkt.

Auch am Neujahrstag bergen die Feuerwerkskörper noch immer Gefahren. In Halle-Neustadtfand ein 12-Jähriger am Vormittag eine Silvesterrakete, vermutlich einen Blindgänger. Der Junge entzündete die Rakete und es kam zur Explosion. Er erlitt Verletzungen im Gesicht, am Oberkörper und einer Hand. Er kam umgehend in ein Krankenhaus.

Seite teilen