In Brasilien, im südlichen Amazonasbecken, brennen derzeit hunderte Quadratkilometer Wald, so viel, wie seit Jahren nicht mehr. Die Auswirkungen für die Region, das Land und auch das Weltklima sind wohl verheerend: Der Amazonas-Regenwald ist für ein Fünftel der weltweiten Sauerstoffproduktion verantwortlich.
Die Rauchwolke durch die Waldbrände hat mittlerweile riesige Dimensionen erreicht, sie ist derzeit so groß wie die EU.
Die Feinstaubpartikel dieser Brände sorgten zusammen mit kühl-feuchter Luft dafür, dass es noch in der 2.700 km entfernten Millionenmetropole São Paulo in den letzten Nachmittagen so dunkel wurde wie in der Nacht.
Über die Gründe der Brände wird derzeit gestritten. Klar ist, dass sie seit der Amtszeit Präsidenten Jairo Bolsonaro im Januar deutlich zugenommen haben. Über 70.000 gab es bereits seit Anfang des Jahres, so viele wie seit 2013 nicht.
Grundsätzlich sind nicht nur Trockenheit und kräftiger Wind, sondern vor allem die Brandrodungen von Landbesitzern und Viehzüchtern die Ursache, um ihr Land zu roden.
Das spielt der Politik von Präsident Bolsonaro in die Karten, denn dieser möchte den Regenwald zur wirtschaftlichen Nutzung freigeben.
Er behauptet jedoch, dass die derzeitigen Brände von Umweltschützern gelegt sein sollen, nachdem er diesen die Gelder gekürzt hatte. Dies wird jedoch von den Organisationen bestritten. Im Internet haben viele besorgte Menschen derweil die Bewegung #PrayforAmazonas gestartet.
Lokale Behörden schätzen, dass bislang 33.000 Quadratkilometer abgebrannt sind. Das entspricht ungefähr der Fläche von Sachsen-Anhalt und Thüringen zusammen.
Doch wie auch in Brasilien wurde lange Zeit nichts unternommen. Die russische Regierung ließ die Feuer bislang ausbrennen, wenn der wirtschaftliche Schaden durch die Brände kleiner ist als die Kosten, um das Feuer zu bekämpfen.
Das hat dazu geführt, dass die Wolke der Brände zeitweise so groß war wie ein Drittel des Landes! Nun sorgen Winde dafür, dass die dunklen Ascheteilchen in Richtung Arktis ziehen und dort auf das Eis sinken.
Das sorgt widerrum dazu, dass das arktische Eis noch schneller schmilzt.
Durch die dunkle Asche wird mehr Sonnenlicht in Wärme umgewandelt. Wir kennen das, wenn wir mit schwarzer Kleidung in der Sonne sitzen und diese dann warm wird. Mit der Asche wird die Eisschmelze der Arktis also noch mehr beschleunigt und damit der Anstieg der Meeresspiegel.
Mittlerweile hat sie die Lage in den sibirischen Waldbrandgebieten nach Einschätzung der russischen Behörden aber stabilisiert.