Der britische Premierminister Boris Johnson erholt sich von seiner Coronavirus-Infektion auf dem englischen Landsitz Chequers.
Johnson war zuvor eine Woche im St. Thomas' Hospital in London behandelt worden. Zwischendurch hatte sich sein Zustand so sehr verschlechtert, dass er für drei Nächte auf die Intensivstation kam.
Der staatliche Gesundheitsdienst NHS (National Health Service) habe sein Leben gerettet, twitterte Johnson am Sonntag. Aus dem Kreis der Klinikmitarbeiter lobte er insbesondere Jenny McGee aus Neuseeland und Luis Pitarma aus Portugal. «Sie standen 48 Stunden an meinen Bett, als die Dinge auch hätten anders ausgehen können.» In Neuseeland und Portugal wurden die beiden von Angehörigen und sogar Politikern gelobt, wie britische Medien am Montag berichteten.
Der staatliche Gesundheitsdienst NHS (National Health Service) ist chronisch unterfinanziert und viele Stellen sind nicht besetzt. Einem Bericht der Stiftung Health Foundation zufolge fehlen dem NHS mehr als 100 000 Mitarbeiter, darunter 44 000 Pflegerinnen und Pfleger. Der Ausstieg aus der Europäischen Union verschärfte das Problem noch.
Johnson wird derzeit von Außenminister Dominic Raab vertreten. Die Befugnisse des Premierministers hat der ehrgeizige Politiker aber nicht. Großbritanniens ungeschriebene Verfassung sieht keine klare Regelung für den Fall vor, dass der Regierungschef ausfällt. Es wird damit gerechnet, dass Johnson noch mehrere Wochen fehlen könnte.