Bombendrohung in Magdeburg

AfD-Parteitag unterbrochen

Die AfD Sachsen-Anhalt hat ihren Listenparteitag für die Landtagswahl in Magdeburg am Samstagnachmittag, 19. Dezember 2020 wegen einer Bombendrohung unterbrochen. Die rund 400 AfD-Mitglieder verließen gegen 15.00 Uhr nach einer entsprechenden Aufforderung die Messehalle. Ein Polizeisprecher bestätigte den Eingang einer Bombendrohung. Es würden jetzt Maßnahmen ergriffen, um die Situation abzusichern, sagte er. So sei unter anderem ein Sprengstoffsuchhund angefordert worden. Wie lange die Suche nach einer möglichen Bombe dauert, blieb offen.

Die AfD will am Samstag und Sonntag trotz strenger Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ihre Listen mit Bewerbern für die Landtags- und Bundestagswahl aufstellen. Die Corona-Regeln des Landes erlauben solche Wahlveranstaltungen. Es gelten strenge Auflagen, etwa eine Maskenpflicht am Platz.

Vor derUnterbrechung wurde der Fraktionschef im Magdeburger Landtag, Oliver Kirchner, zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl am 6. Juni 2021 gewählt. Er hatte keinen Gegenkandidaten. Die Plätze 2 bis 4 sicherten sich Ulrich Siegmund, Hans-Thomas Tillschneider und Daniel Roi. Sie alle sitzen seit 2016 im Landtag. Damals hatte die AfD aus dem Stand fast ein Viertel aller Stimmen geholt und war hinter der CDU zweitstärkste Kraft geworden.

In Sachsen-Anhalt werden viele Anhänger und Spitzenfunktionäre dem offiziell aufgelösten «Flügel» um den Thüringer Landeschef Björn Höcke zugerechnet. Das Bundesamt für Verfassungsschutz ordnet die Strömung als rechtsextremistische Bestrebung ein und beobachtet sie mit nachrichtendienstlichen Mitteln.

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