Blut, Blut, Blut und Plasma

Gestern war Weltblutspendetag

Am 14. Juni 1868 wurde Karl Landsteiner geboren. Er entdeckte später die Blutgruppen - deshalb wurde sein Geburstag für diesen Tag ausgewählt. Vier internationale Organisationen etablierten den Weltblutspendetag im Jahr 2004, darunter auch die WHO (Weltgesundheitsorganisation). Der Tag soll Menschen daran erinnern, dass alle Menschen Blut brauchen, wenn sie durch z. B. einen Unfall oder schwere Operationen viel Blut verlieren. Manchmal braucht man Blut komplett, manchmal nur Teile davon, z.B. nur rote Blutkörperchen oder nur Blutplasma. Aber wenn keiner spendet, dann ist nichts da - und im schlimmsten Falle sterben Menschen, weil es keine passende Spende gab.

Situation in Sachsen-Anhalt

Die Bestände in denBlutspende-Depots in Sachsen-Anhalt sind ausgedünnt. «Der Vorrat reicht nur für rund zwei Tage», sagte ein DRK-Sprecher mit Blick auf die Situation in Sachsen-Anhalt. Derzeit würden in den Lagern rund 6.000 Blutkonservenliegen. «Um sicher über alle Blutgruppen hinweg versorgen zu können, benötigen wir einen Stand von mindestens 10.000 Stück», erklärte Baulke. Ein Ende des Engpasses sei nicht in Sicht.In den Sommermonaten ist die Situation wegen langer Urlaubszeiten und Hitze für die Blutspendedienste meist besonders angespannt.

Derzeit seien aber nicht die fehlenden Spender das Problem. Aber wegen der Corona-Vorschriften gebe es derzeit noch nicht genügend Spendelokaler. Kliniken haben aber gerade jetzt einen erhöhten Bedarf. Während desLockdownhaben die Krankenhäuser ganz viele Operationen und Behandlungen verschoben. Mit den Lockerungen wird der Betrieb in den Kliniken wieder mehr und dafür braucht es auch wieder mehr Blutkonserven. Und dazu kommt das es generell schon immer zu wenig Blutspenden gibt. Täglich werden in Deutschland rund 15.000 Blutspenden gebraucht. Und da sind die Kliniken natürlich auf viele Spender angewiesen.

Die Uni-Blutbank in Magdeburg plant von Sonntag an anlässlich desBlutspende-Tages den Start einer Aktionswoche. Bis zum 19. Juni würden alle Blutspender und Blutspenderinnen neben einer Aufwandsentschädigung zusätzlich einen kostenfreien Vitamin-D-Test erhalten, teilte die Uniblut-Bank in Magdeburg mit. Das sogenannte «Sonnen-Vitamin» spiele eine zentrale Rolle für die Gesundheit. Ziel sei, die Lagerbestände wieder aufzufüllen.

In Sachsen-Anhalt wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres laut Baulke rund 691 Spendetermine beim DRK angeboten. Im Vorjahreszeitraum waren es rund 800. Und die Lage könne sich weiter zuspitzen, so der DRK. «Durch die Öffnung der Reiseinschränkungen werden meines Erachtens viele Menschen ins Ausland verreisen», sagte Baulke mit Blick auf die Sommerferien. Auch innerhalb von Deutschland seien die Urlaubsziele bereits gut ausgelastet. «Somit sind unsere Spender, einfach gesagt, nicht da», erklärte der DRK-Mitarbeiter. Für die Hitzeperiode gebe es «keinen Puffer.»

In Sachsen-Anhalt haben laut Baulke allein beim DRKim vergangenen Jahr rund 99.553 Spendewillige Blut abgegeben.

Wer darf Blut spenden

Grundsätzlich darf jeder gesunde Mensch ab seinem 18.zur Blutspende gehen. Wichtig ist die Entscheidung des Arztes vor Ort. Männer können beim DRK z. B. sechs Mal, Frauen vier Mal in zwölf Monaten spenden, wobei zwischen den Einzelspenden ein Abstand von mindestens acht Wochen eingehalten werden muss.

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