Bitterfeld-Wolfen: Batteriewerk schafft 600 Jobs

600 neue Jobs entstehen

Das US-Unternehmen Farasis will bis 2023 ein Batteriewerk für Elektroautos bauen und rund 600 Millionen Euro investieren.

Es handle sich um die größte Ansiedlung in Sachsen-Anhalt seit 15 Jahren, sagte Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Armin Willingmann am Mittwochvormittag, den 8. Mai 2019. Über600 neue Arbeitsplätze entstehen. In vier Jahren soll die Produktion in dem Batteriewerk anlaufen.Demnach werde ab Ende 2022die Produktionskapazität kontinuierlich von anfänglich sechsauf zehn Gigawattstunden (GWh) jährlich für reine Elektrofahrzeuge erweitert werden.

Gewonnen!

Sachsen-Anhalt hat sich damit in einem europaweitem Standortwettbewerb durchgesetzt. Auf Platz 2 landete Halberstadt. Platz 3 wurde ein Standort im Ausland.In Verhandlungsrunden unter zentraler Federführung des Wirtschaftsministeriums und Staatssekretär Dr. Jürgen Ude gelang es, die Vertreter des US-Konzerns vom Standort Sachsen-Anhalt zu überzeugen. „Es war wichtig, dem Investor sowohl Perspektiven für die Ansiedlung als auch für künftige Erweiterungen aufzuzeigen. Und unsere Verknüpfung von Wirtschaft und Wissenschaft im Lande zu verdeutlichen“, erläutert Ude.

„Für den Wirtschaftsstandort Sachsen-Anhalt ist die Standortentscheidung und beabsichtigte Großinvestition von Farasis ein besonders wichtiger Ansiedlungserfolg“, freut sich Wirtschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann. „Sachsen-Anhalt entwickelt sich zum Land der Zukunftstechnologien, bei uns nimmt die industrielle Elektromobilität Fahrt auf. Mit der Ansiedlung entstehen neue hochwertige Arbeitsplätze, die damit einhergehende Wertschöpfung wird nachhaltig positive Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung der gesamten Region entfalten. Und – so ist zu erwarten – auch Sogwirkung auf weitere Unternehmensansiedlungen haben“, so Minister Willingmann weiter. „Davon profitiert der Wirtschaftsstandort, aber auch die Wissenschaftslandschaft in Sachsen-Anhalt.“

Hintergrund: Farasis

Farasis wurde 2002 in Kalifornien gegründet, beschäftigt derzeit mehr als 3.500 Mitarbeiter weltweit und betreibt Forschungszentren in den USA sowie in China. Derzeit bestehen zwei Fertigungswerke in Ganzhou und Zhenjiang (China). Damit ist Farasis der drittgrößte Hersteller von Batterien für Elektrofahrzeuge in China und der weltweit zweigrößte Anbieter von Batterien im Pouchzellenformat.

Das Unternehmen strebt nach eigener Aussage nach anhaltendem Wachstum und nachhaltiger Rentabilität, indem es seine Kunden bei der Produktdesign-Optimierung unterstützt, um mit der Lithium-Ionen-Technologie eine optimale Energiedichte (etwa achtfach höher als bei bisherigen Blei-Säure-Batterien) und Leistung bei maximaler Sicherheit zu erreichen.

Europa ist das nächste Ziel der phasenweisen Expansion des Unternehmens. In diesem Jahr wurde die Farasis Energy Europe GmbH mit Sitz in Stuttgart gegründet. Ein Team aus erfahrenen Batterieexperten hat seit Mitte vergangenen Jahres die Standortauswahl für die europäische Fabrik geleitet. „Wir haben uns auf vier Hauptgruppen von Entscheidungskriterien fokussiert, wobei für uns die Themen Standortqualität sowie Umweltschutz besondere Bedeutung hatten“, merkt Dr. Maik Cordes, Leiter des Business Development bei Farasis Europe, an.

„Nach langer und intensiver Bewertung mehrerer dutzend Standorte in ganz Europa, sind wir nun davon überzeugt, dass Bitterfeld-Wolfen für den ersten europäischen Fertigungsstandort von Farasis das beste Gesamtpaket für die nachhaltige Herstellung von Li-Ionen-Batterien bietet“, fasst Sebastian Wolf, Geschäftsführer von Farasis Energy Europe, die Entscheidung zusammen.

Armin Willingmann (SPD), Wirtschaftsminister von Sachsen-Anhalt
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