Biotonnenkontrollen in Dessau-Roßlau

Ist in der Biotonne auch nur das, was reingehört? Das hat die Stadt Dessau-Roßlau in den letzten beiden Wochen bei jeder Tonne kontrolliert. Über 14.000 Mal haben die Mitarbeiter in die Tonne geguckt, bevor sie sie mitgenommen haben. War zu viel Plastik drin, blieb die volle Biotonne stehen.

Geruchsempfindlich dürfen die Kontrolleure nicht sein, also Nase zu undDeckel der Biotonne auf. Matthias Tuchel von der Stadtpflege Dessau-Roßlau, aber gucken reicht, oder?

„Es ist natürlich eine sehr oberflächliche Kontrolle, weil wir können und wollen auch nicht in der Tiefe rumgraben.“

Das Haupotptoblem bei den Kontrollen: Biomüll, der in Plastiktüten entsorgt wurde.

„Selbstverständlich ist es für alle eigentlich bekannt, dass eine herkömmliche Plastiktüte überhaupt nicht in den Bioabfall reingehört. Auch nicht, wenn Bioabfall drin ist. Was noch große Probleme bereitet, ist das Verständnis dafür, dass auch diese biobasierten Kunststofftüten, die offensichtlich kompostierbar sein sollen, auch nicht zulässig sind.“

Warum eigentlich nicht?

„In unseren zur Verfügung stehenden technischen Prozessen können sich diese Tüten einfach nicht abbauen. Die sind auch nicht zu unterscheiden von den herkömmlichen Tüten und deshalb werden sie als Störstoffe ausgesiebt. Das ist natürlich zeit- und auch kostenintensiv.“

Also den Biomüll lose oder in einer Papiertüte entsorgen. Ob das in Dessau-Roßlau demnächst besser klappt, sollen weitere Tonnenkontrollen zeigen, sagt Matthias Tuchel:

„Also es wird auch irgendwann eine Folgeaktion geben. Ich weiß noch nicht wann, aber das ist ein ganz wichtiges Thema, dass man am Ende tatsächlich live an die Tonnen rankommt und einen Blick reinwirft. So kommt man mit dem Bürger oder dem Nutzer direkt in Kontakt, weil sonst funktioniert es auch nicht.“

An dieser Stelle mal ein dickes Dankeschön an die Kollegen der Stadtpflege Dessau-Roßlau und auch an die in allen anderen Städten. Ihr macht einen so wichtigen Job für uns alle!