Die Frauen unter euch kennen es - es ist Erdbeerwoche, man ist unterwegs und hat nichts dabei. Horror! Wie super wären da öffentliche Toiletten mit kostenlosen Menstruationsprodukt-Spendern?! In Schottland z.B. gibt es die schon längst. Katharina Weißig und Corvin Groß, zwei Medizinstudenten aus Magdeburg, wollen dafür sorgen, dass es auch immer mehr Spender in den deutschen Toiletten gibt. Unsere Reporterin LF hat sich mit den beiden getroffen und darüber gesprochen, woher die Idee kam und ob daraus inzwischen Realität geworden ist.
Die Idee entstand tatsächlich aus einer ähnlichen Situation, wie du sie gerade beschrieben hast. Katharina war in der Uni als ihre Regel einsetzte und hat den Rest ihrer Vorlesung verpasst, weil sie sich Menstruationsprodukte besorgen musste:
„Da hab ich mich das erste Mal gefragt, wie es sein kann, dass Toilettenpapier und Seife ganz selbstverständlich kostenlos zur Verfügung stehen, Menstruationsprodukte aber nicht.“
Aus diesem Gedanken entstand dann der erste Spender. Inzwischen hängen die Edelstahlspender auf Toiletten in Universitäten, Rathäusern, Unternehmen und Schulen und das nicht nur in Deutschland, sondern auch in Amerika und Großbritannien. Besonders freuen sich die Beiden über das große Interesse von Schulen, erzählt Corvin
„Gerade in Schulen wird durch die Spender aktiv über das Thema gesprochen – es wird in den Unterricht eingebracht und in den Klassen besprochen. Das kann eine ganze Schule bewegen und da haben wir gemerkt es gibt Feedback und das ganz funktioniert und wir wollen das weitermachen.“
150 € kostet so ein Spender, das Auffüllen der Produkte übernehmen meist die Reinigungskräfte, wenn sie z.B. die Seifen oder das Klopapier auffüllen. Für die Zukunft wünscht sich Katharina
„Ich hoffe, dass in 10 Jahren die Bereitstellung von Menstruationsprodukten eine absolute Selbstverständlichkeit ist. Dass man darüber lacht, dass es das früher noch nicht gab. Dass es dann an jeder Schule, an jeder Uni und in jedem anderen öffentlichen Bereich die Menstruationsprodukte ganz selbstverständlich gibt – am besten in unseren Spendern.“
Wir drücken die Daumen. Die beiden suchen übrigens immer neue Mitarbeiter für ihr Team bei Periodically.