Biberzählung im Landkreis Leipzig

Umweltbundesamt bittet um Mithilfe

Auch in diesem Winterhalbjahr sollen die Biberbestände im Landkreis Leipzig möglichst vollständig erfasst werden. Vor allem die zügige Ausbreitung der großen Nager in den Südraum des Landkreises stellt die Untere Naturschutzbehörde und die Biberbetreuer vor neue Herausforderungen teilt das Landratsamt in Borna am Montag, 10. Januar 2022 mit.

Die Ausbreitung der Elbebiber erfolgte von Leipzig aus Richtung Süden in einem nicht erwarteten Tempo. Waren die Tiere bislang im Einzugsgebiet der Vereinigten Mulde aktiv, haben sie in den vergangenen drei Jahren auch Weiße Elster und Pleiße bzw. deren Nebengewässer in Teilen erobert. Aktuelle Beobachtungen stammen u.a. aus dem Profener Elstermühlgraben bei Elstertrebnitz/Pegau, der Schwennigke bei Groitzsch/Altengroitzsch, der Weißen Elster bei Kobschütz bzw. an der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt, den Imnitzer Lachen, den Haselbacher Teichen/Pleiße und sogar aus dem Floßgraben in Höhe Elstertrebnitz bzw. der Schnauder bei Wildenhain.

Inzwischen muss mit ihrem Auftauchen in allen Fließgewässern, aber auch in den Tagebaurestseen des Landkreises Leipzig gerechnet werden. Da im Südraum des Landkreises Leipzig bislang aufgrund des Fehlens der Tiere keine Biberbetreuung stattfand, bittet die Untere Naturschutzbehörde vor allem bei der Erfassung der sich hier neu etablierenden Bestände um aktive Mithilfe.

Informationen zu Aktivitätshinweisen (z.B. Fraßspuren, Dämme, Biberbaue/-burgen, Sichtbeobachtungen etc.) nimmt die Untere Naturschutzbehörde daher dankend entgegen. Am Biberschutz Interessierte können sich bei ihr auch sehr gern als Biberbetreuer im Rahmen des Ehrenamtlichen Naturschutzdienstes bewerben.

Kontaktdaten: Sven Möhring

Umweltamt Landkreis Leipzig
Telefon: 034332411977
E-Mail:sven.moehring@lk-l.de

Hintergrund

Die Biberzählung ist Grundlage für ein„Proaktives Bibermanagement“ durch die untere Naturschutzbehörde. In den meisten Fällen funktioniert die Nachbarschaft zwischen Nager und Mensch nahezu problemlos. Aufgrund seiner Lebensweise ist sein Vorkommen jedoch nicht immer mit den Vorstellungen der Landnutzung durch uns Menschen kompatibel. Konflikte tauchen dort auf, wo Landnutzung direkt an Gewässer grenzen, an denen sich der Biber angesiedelt hat. Die Aufgabe der unteren Naturschutzbehörde besteht darin, zu vermitteln und berät zu professionelle Lösungen für eine friedliche Koexistent auch in Konfliktbereichen an.

Beispielsweise kann es durch Biberdämme zu Überflutung beziehungsweise Übernässung von an das Gewässer angrenzende Flächen kommen. Da der Biber Wert darauf legt, dass seine Wohnbauten unter der Wasseroberflächen liegen, staut er durch seine Dammbaukünste Bäche oder Flüsse, die über einen niedrigen Wasserstand verfügen, auf. Dadurch kann es zu Überschwemmungen auf angrenzenden Nutzflächen kommen. In solchen Fällen ist es sinnvoll sich an den Biberberater Sven Möhring zu wenden. Mit ihm können Landbesitzer Notfallmaßnahmen wie Drainagen oder Dammabsenkungen besprechen.

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