Nach einem Wassereinbruch im Besucherbergwerk Wettelrode soll es bald wiederreguläreBesucherführungen im Schacht geben. Noch sei das Erlebniszentrum wegen Wartungsarbeiten geschlossen, der Förderkorb in die Tiefe nur teilweise einsatzbereit, sagte Gästeführer Thomas Wäsche. Momentan gebe es nach Voranmeldung nur geführte Bergbautouren zwischen fünf und acht Stunden.
«Das im Bergwerk vorhandene natürliche Grundwasserreservoir war Ende Februar durch ein ausgewaschenes Loch, einen sogenannten Karsteinbruch, in den Stollen gelangt. Dadurch kam es zu der zeitweisen Überschwemmung», erklärte Wäsche.Das Wasser sei langsam gestiegen, es habe keine Gefahr für Menschen bestanden.
Mittlerweile wurde das Wasser abgepumpt. «Ohnehin istein ständiges Rauschen zu hören, das wie Regen klingt. Das Wasser läuft von der Decke in Strömen herab», erklärte Wäsche.
Seit dem 7. Mai werden wieder einzelne Touren unter Tage angeboten. Sie seien nachgefragt. «Besucher kommen aus ganz Deutschland.» Wann genau das Besucherbergwerk für reguläre Führungen öffnet, steht nach Angaben des Gästeführers noch nicht fest.
Gerade an heißen Tagen hofftdas Museum bei einer konstant angenehmen Temperatur von 14 Grad unter TageaufGäste. «Jährlich besuchen, außer in den Jahren der Pandemie, rund 25 000 Menschen das Bergbaumuseum in Wettelrode», sagte Wäsche.
Die ersten Bergleute begannen im Mansfelder Land vor rund 800 Jahren, nach Kupfererz zu graben. Die Anlage in Wettelrode wurde zwischen 1871 und 1990 mit Unterbrechungen betrieben. Das eiserne Fördergerüst von 1885 ist zusammen mit der Fördermaschine von 1922 die älteste funktionierende Anlage Deutschlands. In der Zeit der DDR kamen zwischen 1951 und 1990 rund 820 000 Tonnen Kupfer zusammen.