Der Film erzählt vom Alltagsleben einer Familie, die Pfirsiche auf einer Plantage anbaut und in Existenznöte gerät. Denn auf dem Gelände sollen plötzlich Solarpaneele gebaut werden. Das Drama «Alcarràs» der spanischen Regisseurin Carla Simón hat den Goldenen Bären derBerlinalegewonnen. Die Jury zeichnete in Berlin auch Meltem Kaptan aus. Die Darstellerin, die in Köln lebt, bekam den wichtigsten Schauspielpreis des Festivals.
Die Comedienne spielt die Hauptrolle in «Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush». Der Film erzählt, wie die Mutter von Murat Kurnaz versucht, ihren Sohn aus dem US-Gefangenenlager Guantánamo zu befreien. Auch die Drehbuchautorin des Films, Laila Stieler, gewann einen Silbernen Bären. Damit bekam die Produktion von Regisseur Andreas Dresen («Gundermann») gleich zwei Preise.
Lange war diskutiert worden, wie dieBerlinalediesmal stattfinden kann. «Es war die richtige Entscheidung, dieBerlinaletrotz Pandemie live stattfinden zu lassen», sagte Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne). Aus Liebe zum Film sei das Wagnis angegangen worden. «Gewonnen haben der Film und das Kino insgesamt.» Damit habe dieBerlinaleunter schwierigen Umständen erneut Haltung gezeigt, «als das politischste» unter den großen internationalen Filmfestivals.
DieBerlinalezählt neben Cannes und Venedig zu den großen Filmfestivals der Welt. Die Schauspielpreise werden seit vergangenem Jahr nicht mehr getrennt nach Geschlecht vergeben, sondern für die beste Leistung in Haupt- und Nebenrolle. Der Silberne Bär für die beste Schauspielleistung in einer Nebenrolle ging diesmal an Laura Basuki für die indonesische Geschichte «Nana». Vergeben wurde auch eine mit 50000 Euro dotierte Auszeichnung für den besten Erstlingsfilm - der Preis ging an «Sonne» von Kurdwin Ayub («Ich hoffe, die Steuern nehmen mir nicht das Geld weg»).