Diana-Interview - BBC-Untersuchung

Bericht wirft BBC schwere Fehler bei legendärem Diana-Interview vor

Harry und William kritisieren BBC

Die BBC hat rund um ein legendäres Fernsehinterview mit Prinzessin Diana 1995 ihre Standards verfehlt und versucht, das Fehlverhalten zu vertuschen.

Zu diesem Schluss kommt ein interner Untersuchungsbericht, den der britische Sender am Donnerstag veröffentlichte. Reporter Martin Bashir habe die damalige Ehefrau von Thronfolger Prinz Charles und deren Bruder Charles Spencer belogen und irregeführt, indem er ihnen gefälschte Kontoauszüge vorlegte. Damit erweckte er zu Unrecht den Eindruck, Menschen wären bezahlt worden, Informationen über Diana preiszugeben.

Mit dem im November 1995 ausgestrahlten Gespräch hatte Diana die britische Monarchie erschüttert. Dabei sprach sie ungewöhnlich offen über die Untreue ihres Mannes Charles und ihre eigenen psychischen Probleme. "Wir waren zu dritt in dieser Ehe, deswegen war es ein bisschen eng", sagte Diana in die Kamera - ein unerhörter Tabubruch. Kurz darauf reichte der älteste Queen-Sohn die Scheidung ein.

Der Sender entschuldigte sich. "Das waren inakzeptable Fehler", sagte BBC-Aufsichtsratschef Richard Sharp. Es sei kein Trost, dass es sich um Fehler aus der Vergangenheit handle. "Die BBC muss die höchstmöglichen Standards einhalten", betonte Sharp.

Harry und William kritisieren BBC für erschlichenes Diana-Interview

Die beiden Söhne der 1997 gestorbenen britischen Prinzessin Diana haben sich mit drastischen Worten zu einer Untersuchung über das legendäre BBC-Interview mit ihrer Mutter geäußert. Der am Donnerstag veröffentlichte Bericht hatte ergeben, dass ein Reporter der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt gefälschte Dokumente eingesetzt hatte, um Zugang zu Diana zu erhalten. Später hatte die BBC das Fehlverhalten vertuscht.

Harry (36) machte die Medien für Dianas Tod verantwortlich. "Der Welleneffekt einer Kultur der Ausbeutung und der unethischen Praktiken hat sie letztendlich das Leben gekostet", sagte Harry einer Mitteilung zufolge. Diana starb bei einem Autounfall auf der Flucht vor Paparazzi mit ihrem damaligen Freund Dodi Al Fayed in Paris.

Das Interview habe "wesentlichen Beitrag" geleistet, dass sich die Beziehung seiner Eltern verschlechtert habe, sagte William (38) in einer Videobotschaft. "Es ist meine Sicht, dass die betrügerische Weise, in der das Interview zustande kam, substanziell beeinflusst hat, was meine Mutter sagte", so William weiter.

BBC-Reporter Martin Bashir hatte dem Bruder Dianas, Charles Spencer, gefälschte Kontoauszüge vorgelegt, die beweisen sollten, dass Diana von Menschen in ihrem Umfeld bespitzelt wird. Spencer fädelte daraufhin ein Treffen zwischen dem Journalisten und Diana ein.

Das im Fernsehen zur besten Sendezeit ausgestrahlte Exklusiv-Gespräch lockte im November 1995 rund 23 Millionen Menschen vor die Bildschirme. Die bereits von Prinz Charles getrennte, aber noch nicht geschiedene Diana beschrieb darin, wie sie sich in der medialen Dauerbeobachtung zuerst vom Königshaus alleine gelassen und dann nach der Trennung regelrecht sabotiert und gezielt in ihrem Ruf beschädigt fühlte - auch aus Neid auf ihre große Beliebtheit. Und sie legte die Affäre ihres Mannes mit Camilla Parker-Bowles offen. "Wir waren zu dritt in dieser Ehe", sagte Diana in die Kamera - ein unerhörter Tabubruch. Kurz darauf reichte Charles die Scheidung ein.

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