Bayern München vs. Eintracht Braunschweig

Arjen Robben liebt den Ball und der Ball liebt ihn. Nach einem Pfosten-Schuss fliegt ein Ball sonst wo hin – bei Arjen Robben kommt er direkt zurück! Nach 111 Sekunden kassierten die Braunschweiger Löwen so das erste Tor gegen den Tabellenführer. Ein genialer Pass von Mario Götze, der Holländer startete im genau richtigen Moment und die eng gestaffelten Abwehrreihen waren überwunden. Davari kommt nach dran. lenkt den Ball dadurch an den Pfosten, aber gegen den Kopfball ist er dann chancenlos. Tja. Dabei hatten sich die Braunschweiger so viel vorgenommen – vor allem sich nicht allzu beeindruckt von den großen Namen zu zeigen, was aber zunächst nicht gelang. Trainer Lieberknechts Idee war sichtbar. Hinten massiert stehen und mit schnellen Leuten nach vorn auf eine Chance hoffen. Darum rückte der schnelle Simeon Jackson in die Startelf – mit all seiner Erfahrung aus der Premier League und 38 Nationalmannschaftseinsätzen für Kanada. Das Bayern-Rezept ebenso deutlich. Geduldig vor den Abwehrreihen schnelles Kurzpassspiel zelebrieren, den Gegner mürbe machen und dann explosionsartig in den Strafraum vorstoßen. Wahrlich kein Fußball für die Galerie. Eintracht verteidigte mit Mann und Maus – jeder Ball in die Bayern Hälfte wurde von Dante oder van Buyten sofort zurück geschlagen. Allerdings – gegen Bicakcic, Dogan, Elabedellaoui und Theuerkauf war auch für Müller und Co. kein Durchkommen mehr. Lediglich nach einem Eckball von Kroos drohte noch einmal Gefahr – Kopfball Dante – Mirko Boland köpfte den Ball vor der Linie raus (19.). Unbeeindruckt spielte die Bayern, die mit der besten Mannschaft ins Spiel gegangen waren, ihr Kurzpass-Spiel weiter. Die Eintracht Mauer hielt bis zur 30. Minute. Dann servierte Kroos erneut einen Traumpass auf Robben. Der legte sich den Ball gegen die Laufrichtung von Bewacher Theuerkauf vor, schlägt einen Haken, schießt trocken aus der Drehung – direkt ins obere Eck. Davari kann nur zuschauen. Nach dem 2:0 drohte nur noch einmal in der ersten Halbzeit Gefahr durch einen Fernschuss durch – Robben – aber der Fernschuss ging deutlich über das Tor. In der Pause fand Torsten Lieberknecht offenbar die richtigen Worte – die Löwen erwachten aus ihrer Passivität. Und wie: Marco Calligiuri wagte es von der Strafraumgrenze, Dante fälschte den Ball ab, Manuel Neuer konnte gerade noch mit den Fingerspitzen klären. Die ohnehin recht stillen Bayern-Fans offenbar geschockt – in der Arena überzeugten einmal mehr die Eintracht-Fans, die immer wieder den Ton angaben. Klasse-Leistung. Und die Löwen kamen: 54.Minute – Ecke von rechts, der Ball geht durch die Bayern Abwehr auf den aufgerückten Bicakcic, der sofort reagierte, aber der Volley-Schuss dreht sich noch knapp neben das Tor. Das war nun ein ganz anderes Spiel! Nach vorne ging nun bei den Bayern kaum noch etwas. Pep Guardiola reagierte, brachte Mario Mandzukic für Thomas Müller, über den in der ersten Halbzeit viel gelaufen war. Aber auch die Löwen verstärkten die Offensive – Gianluca Korte feierte sein Bundesliga-Debüt, wurde für Jackson eingewechselt. Die Löwen drehten weiter auf – Kumbela verteidigte am eigenen Freistoß, Bicakcic spurtete immer wieder mit nach vorne – Teamgeist pur! Der Champions-League-Gewinner zeigte sich überrascht – nur eine Standard-Situation brachte noch einmal einen Hauch von Torgefahr durch – Robben! Aber Davari fischte den Bananenschuss aus dem bayrischen Abendhimmel (70). Zwei Minuten später ein Traumpass von Kevin Kratz auf Kumbela. Der spurtete auf den Kasten von Neuer zu – der Nationalkeeper mäht den Angreifer um – aber Korte versuchte es mit einem Fernschuss, den Alaba mit einer akrobatischen Einlage noch abfangen kann. Schade! Der Anschlusstreffer wäre nun wirklich verdient gewesen! Die Ecke brachte erneut Gefahr – die Abwehr hat Mühe, den Ball wegzubekommen. Kurz darauf wieder Kumbela – im letzten Moment klärte Dante. Trainer Lieberknecht brachte nun Torsten Oerhl für Caliguiri. Und der führte sich gleich glänzend ein – Flachschuss von der Strafraumgrenze genau auf die untere rechte Ecke – Manuel Neuer machte sich ganz lang-fischte den Ball noch raus. Eintracht drückte weiter – Neuer rückte überraschend in den Fokus. Aber auch die Bayern kamen noch einmal zu einer Chance – wieder stürmte Robben auf Davari zu, der stellte sich geschickt in den Weg, parierte auch diesen Schlenzer. Kurz vor Schluss noch einmal Eintracht. Freistoß Kratz, Martinez fälschte den Ball ab- die Latte verhindert den Last-Minute-Treffer. Fazit: Die Löwen haben sich gut verkauf, waren aber in der ersten Halbzeit zu passiv – hatte man vor dem Spiel noch auf ein maßvoll verlorenes Spiel gehofft – so muss man nach dem Spiel zusammenfassen – es wäre vielleicht sogar ein Punkt drin gewesen – und das macht nun wirklich Hoffnung. Bemerkung am Rande – die Ordner des FC Bayern sind leider nicht Champions-League – die wünschten uns das doch glatt „einen schönen Abstieg“. Nun, wir werden sehen. Aus der Allianz Arena: Frank Kornath. FC Bayern: Manuel Neuer (C.), Dante, Daniel van Buyten, Thiago, Javier Martinez, Arjen Robben, Rafinha, Mario Götze, Thomas Müller (57. Mandzukic), David Alaba, Toni Kroos. Bank: Tom Starke, Mario Mandzukic, Jan Kirchhoff, Jerome Boateng, Diego Contento, Piere-Emile Hojbjerg, Julian Green. Trainer: Pep Guardiola. Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg), Patrick Ittrich, Sascha Thielert, Detlef Scheppe (4.) Eintracht Braunschweig: Daniel Davari, Ermin Bicakcic, Deniz Dogan (C), Domi Kumbela, Mirko Boland, Omar Elabedellaoui , Simeon Jackson (59. Korte), Norman Theuerkauf, Kevin Kratz, Marco Caliguiri (79. Oerhl), Karim Bellarabi . Bank: Marjan Petkovic, Damir Vrancic, Orhan Ademi, Torsten Oehrl, Jan Washausen, Marcel Correia, Gianluca Korte. Trainer: Torsten Lieberknecht, Darius Scholtysik
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