In Barcelona hat es einen Terroranschlag gegeben. Ein Lieferwagen raste am Donnerstag Nachmittag auf der Flaniermeile Las Ramblas in eine Menschenmenge und tötete 13 Menschen. Rund 100 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Nach Angaben des Auswärtigen Amts wurden 13 Deutsche teils lebensgefährlich verletzt. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass auch unter den 13 Todesopfern deutsche Staatsangehörige seien. Die Terrormiliz IS reklamierte den Anschlag für sich.
Ein riesiges Polizeiaufgebot riegelte das Zentrum der spanischen Stadt ab, dutzende Krankenwagen waren im Einsatz, die Krankenhäuser baten um Blutspenden. U-Bahn-Stationen wurden geschlossen.
Wenige Stunden nach dem Attentat in Barcelona wurden im Badeort Cambrils rund 100 Kilometer von Barcelona entfernt sieben Menschen verletzt, als ein Auto in eine Menschenmenge fuhr. Fünf mutmaßliche Angreifer wurden erschossen, teilte die Polizei mit. Sie trugen Sprengstoffgürtel. Am Freitag früh stellte sich heraus, dass es Attrappen waren. Zuvor hatten sie auf der Flucht vor der Polizei Passanten angefahren, eine Frau erlag am Freitag ihren Verletzungen.
Die katalanische Polizei hat nach dem Terroranschlag in Barcelona und einem mutmaßlich vereitelten Angriff in einem Urlaubsort drei Marokkaner und einen Anwohner aus der Nordafrika-Exklave Melilla festgenommen. Der Hauptverdächtige, der am Donnerstag mit einem Lieferwagen in der Innenstadt von Barcelona mindestens 13 Menschen tötete, sei nicht darunter, teilte Polizeichef Josep Lluís Trapero am Freitag auf einer Pressekonferenz mit. Die vier Festgenommenen seien 21, 27,34 und 38 Jahre alt.
Das Auswärtige Amt in Berlin aktualisierte am Abend seine Sicherheitshinweise für Spanien: "Reisenden wird geraten, den Bereich weiträumig zu meiden, den Anweisungen der Sicherheitskräfte Folge zu leisten und sich über die lokalen Medien zu informieren."
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ANSCHLÄGE MIT FAHRZEUGEN IN EUROPA
STOCKHOLM - 7. April 2017: Ein gekaperter Lastwagen rast in einer zentralen Einkaufsstraße erst in eine Menschenmenge und dann in ein Kaufhaus. Vier Menschen sterben, 15 werden verletzt. Noch am selben Tag nimmt die Polizei einen 39-jährigen Usbeken fest. Der Mann, der 2016 aus Schweden ausgewiesen werden sollte, steht unter Terrorverdacht.
LONDON - 22. März 2017: Der Attentäter Khalid Masood steuert ein Auto absichtlich in Fußgänger auf einer Brücke im Zentrum Londons. Er tötet drei Menschen, anschließend ersticht er einen Polizisten auf dem Gelände des britischen Parlaments. Er selbst wird von Sicherheitskräften erschossen. Ein weiteres Opfer stirbt gut zwei Wochen später an den Folgen seiner Verletzungen.
BERLIN - 19. Dezember 2016: Kurz vor Weihnachten wird die deutsche Hauptstadt Ziel eines Terroranschlags. Zwölf Menschen sterben, als ein Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) einen gekaperten Lastwagen in einen Berliner Weihnachtsmarkt steuert. Wenige Tage später wird der 24 Jahre alte Tunesier Anis Amri bei einer Polizeikontrolle nahe Mailand erschossen.
NIZZA - 14. Juli 2016: Der Attentäter, der 31 Jahre alte Tunesier Mohamed Lahouaiej Bouhlel, rast mit einem Lkw auf dem Strandboulevard Promenade des Anglais in Nizza in eine Menschenmenge. 86 Menschen sterben. Der IS ist nach Angaben seines Verlautbarungsorgans Amak für den Anschlag verantwortlich.