Der aus Kostengründen geplante Umzug der Lungenklinik Ballenstedt nach Quedlinburg sorgt unter den Mitarbeitern für Unverständnis.
Am Abend hatten circa 30 der rund 130 Beschäftigten mit Plakaten zunächst vor der Kreistagssitzung in Halberstadt demonstriert, anschließend folgten im Saal Zwischenrufe und Klatschen.
Der Landrat des Harzes, Thomas Balcerowski, kann die Wut der Mitarbeiter verstehen, sieht den sprichwörtlichen „Ball“ jedoch eher beim Bund als beim Klinikum: "Das Problem, vor dem wir stehen ist, dass in Deutschland eine kalte Strukturreform stattfindet. Die Krankenhäuser werden nicht so vergütet, wie die Kosten sind. 40% der Krankenhäuser sind insolvenzgefährdet, da können wir im Harz nicht dran vorbeigehen."
Deshalb hat der Landrat den Mitarbeitern auch ein transparentes Gespräch angeboten, um die „nackten“ Zahlen offenzulegen, die ein mögliches Handeln rechtfertigen.
Mario Hennig, ein Vertreter der Arbeitnehmer, befürchtet durch den Umzug einen nachhaltigen Schaden. "Für uns ist klar, wenn es zu einem Umzug von Ballenstedt nach Quedlinburg kommt, wird die ganze Mitarbeiterschaft zerschlagen werden, die werden sich in alle Himmelsrichtungen bewegen. Also die Forderung wäre erstmal abzuwarten, bis Karl Lauterbach sein Krankenhausgesetz durch hat, um da zu sehen,welche finanziellen Möglichkeiten es gibt. Es ist doch unsinnig, etwas zu zerschlagen, wenn wir noch gar nicht richtig Klarheit haben."
Die Lungenklinik hat ebenso wie andere Krankenhäuser im Land mit gestiegenen Preisen zu tun.
Im April wurde eine Insolvenz noch abgewendet.