Bahnreisende in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen müssen sich auf zahlreiche Fahrplanänderungen einstellen. Ein Grund dafür ist, dass am Mittwochmorgen der wichtige Bahnknoten Köthen nach neun Monaten Sperrung und Bauarbeiten wieder ans Netz gegangen ist, wie uns eine Bahnsprecherin sagte.
Dadurch ist Köthen wieder direkt an den Bahnverkehr angeschlossen. Auch die Intercity-Züge zwischen Hannover, Magdeburg, Halle und Leipzig können wieder ohne Umleitungen rollen. Die Fahrzeit verkürzt sich dadurch. Zudem gibt es wieder stündliche Direktverbindungen zwischen Halle und Magdeburg.
Das Bauvorhaben startete im Mai 2019. Der Bahnhof Köthen und der Streckenabschnitt Köthen–Zöberitz erhielt moderne elektronische Stellwerkstechnik, Gleise, Weichen, Oberleitungen und die Bahnübergänge in Weißandt–Gölzau, Stumsdorf und Niemberg wurden erneuert. Die Deutsche Bahn und der Bund investierte dafür rund 120 Millionen Euro.
Gleichzeitig wird der Nah- und Regionalverkehr weiter ausgedünnt. Auf den Bahnstrecken in Sachsen-Anhalt soll planmäßig in der Regel nur noch jeder zweite Zug fahren, wie das Verkehrsministerium mitteilte. Das heißt beispielsweise, dass es Verbindungen, die bisher stündlich angeboten werden, alle zwei Stunden gibt.
Auf einigen Strecken im Südharz-Netz, etwa zwischen Naumburg und Erfurt, gelten die Einschränkungen schon seit einer Woche. Auch die Mitteldeutsche Regiobahn strich mehrere Verbindungen, etwa zwischen Leipzig und Grimma sowie zwischen Dresden, Chemnitz und Hof.
Wegen der Ausgehbeschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus sind zum einen weniger Pendler unterwegs. Zum anderen soll der Grundfahrplan verhindern, dass Verbindungen ungeplant ausfallen, weil Personal erkrankt oder von den Behörden in Quarantäne geschickt wird.
Auch die Zuggesellschaft Abellio stellt weitere Verbindungen in Mitteldeutschland ein, so zum Beispiel auf der Strecke Bernburg - Halle und Bernburg - Dessau. Dort fährt nur noch alle zwei Stunden ein Zug. Und auf der Strecke von Köthen nach Güsten fahren Ersatzbusse.