Die Polizei in Magdeburg hat neue Erkenntnisse im Fall von gesprengten Geld-Automaten. Sie geht davon aus, dass dahinter eine Bande steckt, die auch in anderen Bundesländern ihr Unwesen treibt. Erste Spuren führen in die Niederlande, sagte uns eine Sprecherin. Die Täter seien in der Regel mit hochmotorisierten und hochpreisigen Fahrzeugen oder mit Motorrollern unterwegs. Im Juni erbeuteten die Diebe eine sechsstellige Geldsumme.
Die Polizei bittet nun Zeugen, sich zu melden:
- Wer hat in den vergangenen Monaten an den Tagen vor den Taten kurzfristig an Niederländer mit marokkanischer Abstammung Wohnungen oder Zimmer vermietet?
- Wer kann weitere Hinweise zu Tat oder Tätern geben?
Die Telefonnummer der Kripo: 0391 / 546 51 96.
Am 1. Juni hatten Unbekannte am Hanns-Eisler-Platz in Magdeburg denGeldautomateneiner Sparkassenfiliale gesprengt.Zeugen meldetengegen 03:20 Uhr laute Knallgeräusche sowie eine starke Rauchentwicklung im Bereich des Kannenstiegcenters. Vermutlich haben die Täter ein Gasgemisch in den Automaten geleitet und diesen so zur Explosion gebracht. Danach flüchteten sie mit dem sechsstelligen Geld-Betrag.
Am 14. November blieben die Täter bei zwei Angriffen auf Geldautomaten erfolglos. Gegen 1.10 Uhr hatte ein bislang unbekanntes Duo versucht, den Geldausgabeautomaten einer Filiale der Deutschen Bank in der Lübecker Straße aufzuhebeln. Der Versuch misslang, allerdings wurde der Automat dabei stark beschädigt. Einen weiteren Versuch starteten die unbekannten Täter in gleicher Weise in der Filiale in der Albert-Schweitzer-Straße. Auch dieser Versuch war nicht von Erfolg gekrönt, führte aber wiederum zu Sachschäden am Geldausgabeautomaten.Videoaufnahmen belegen, dass es sich offenbar um zwei Täter handelte, die mit Sturmhauben maskiert waren. Danach waren diese mit blauen Jacken mit Reflektoren an den Schulterbereichen, schwarzen Hosen und grauen Handschuhen bekleidet.
Ein Zusammenhang mit gesprengten Geld- und Ticketautomaten in Halle, Dessau, Jeßnitz oder Wolmirstedt besteht laut Magdeburger Polizei nicht.
Die Polizei in Halle etwa hat vier Jugendliche im Visier, die aus Halle und Köthen stammen. Zwei sitzen seit Oktober in U-Haft. Der 15- und der 20-Jährige werden verdächtigt, einen Automaten am S-Bahnhof Halle-Südstadt in die Luft gejagt zu haben. Dabei starb ein 19-Jähriger, der offenbar an der Tat beteiligt war.
Ein weiterer 15-Jähriger wurde diese Woche festgenommen, aber unter Auflagen wieder auf freien Fuß gesetzt. Er muss sich regelmäßig melden. Der vierte Verdächtige, ein 17-Jähriger,kommt am Freitag vor den Haftrichter.