Aus Sangerhausen zum IS?

Durchsuchungen sollen Beweise bringen

Mehr als vier Jahre nachdem eine Jugendliche aus Sachsen-Anhalt zu islamistischen Terroristen nach Syrien ausgereist ist, sind mehrere Objekte aus ihrem privaten Umfeld durchsucht worden. Das sagte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe am Dienstag. Die Ermittler waren am Dienstagmorgen an mehreren Orten im Einsatz.

Es seien auch Objekte in anderen Bundesländern durchsucht worden, darunter in Thüringen, so die Sprecherin. Die schon länger laufenden Ermittlungen richteten sich gegen mehrere Beschuldigte. Weitere Details wollte die Sprecherin nicht nennen. Ziel sei es gewesen, Beweise zu sammeln, die den Verdacht gegen mehrere Beschuldigte erhärten, Mitglied einer terroristischen Vereinigung zu sein.

Für die Durchsuchungen im Großraum Sangerhausen waren laut Magdeburger Landeskriminalamt gut 60 Beamte im Einsatz.

Im Frühjahr 2015 war die damals 15-Jährige aus Sangerhausen nach Syrien ausgereist. Sie soll sich den Islamisten vom sogenannten Islamischen Staat (IS) angeschlossen haben. Die Jugendliche soll damals in Begleitung einer 18-Jährigen aus Thüringen gereist sein.

Gegen die junge Frau aus Sangerhausen wird seit ihrer Ausreise ermittelt, wie aus Polizeiakten hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Die Ermittler vermuten, dass die Sachsen-Anhalterin die treibende Kraft hinter der Ausreise der beiden Mädchen war. Den Angaben nach ist sie seit mehr als vier Jahren mit einem gebürtigen Zeitzer verheiratet, der zum Islam konvertiert war. Der heute 28-Jährige war bereits Ende 2014 über die Türkei nach Syrien ausgereist.

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