ARCHIV - 08.03.2020, Sachsen-Anhalt, Zerbst: Ein Schild weist auf die Notaufnahme der HELIOS Klinik Zerbst-Anhalt hin. (Symbolbild)

Zerbst: Offene Mitgliederversammlung wegen geplantem Klinik-Aus

Das angekündigte Aus für das Zerbster Helios-Klinikum in seiner bisherigen Form sorgt für heftige Reaktionen in Politik und Bevölkerung. Vor allem die Sorge um die medizinische Versorgung in der Region wächst. „Ich bin entsetzt. Innerhalb kürzester Zeit werden die Menschen vor Ort vor vollendete Tatsachen gestellt“, sagte Tobias Krull, Sprecher der CDU-Fraktion. Auch von der Linken kommt deutliche Kritik: Durch die Schließung drohe eine massive Versorgungslücke im Raum Zerbst.

Nach den Plänen der Klinikleitung soll ab 19. Dezember der stationäre Bereich endgültig schließen. Nur eine ambulante Betreuung in einzelnen Fachbereichen soll in Zerbst erhalten bleiben. Für viele Menschen in der Region bedeutet das: längere Wege, weniger Sicherheit – und ein wachsendes Gefühl, dass die Gesundheitsversorgung auf dem Land immer weiter ausgedünnt wird.

Die Gewerkschaft verdi will unterdessen den Kampf um das Krankenhaus Zerbst noch nicht aufgeben. Verdi plant für Freitag eine offene Mitgliederversammlung. 

Die Schließung dieses Krankenhauses wäre ein fatales Signal – wir fordern die Ministerin auf, jetzt Verantwortung zu übernehmen und den Standort zu sichern, sagte Gewerkschaftssekretärin Ulrike Lorenz. Stadt und Landkreis wollen nach einer kommunalen Lösung für den Klinikstandort suchen. 

Nach radio SAW-Recherche schließt Helios auch sein Zentrallager im Salzlandkreis.

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