„Wasserstoff“ steht auf einer Leitung der Elektrolyse, einer vom Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (Fraunhofer IEE) betriebenen Anlage auf dem Eichhof.

Wittenberg: Elektrolyseur für grünen Wasserstoff

An zahlreichen Orten in Deutschland wird aktuell die Herstellung von grünem Wasserstoff geplant. Er soll in Zukunft die energieintensive Industrie versorgen.

In der Lutherstadt Wittenberg soll bis 2029 eine der größten Anlagen in Deutschland entstehen. Ein Firmenverbund mit der VerbundNetzGas AG Leipzig an der Spitze will über eine Milliarde Euro investieren. Die Kapazität der Anlage liegt bei 500 Megawatt. Zum Vergleich: Derzeit sind unter anderem in Lingen und Emden Elektrolyseure mit einer Kapazität von 200 und 280 Megawatt geplant.

Hauptabnehmer: Stickstoffwerke Piesteritz
Wenn alles so klappt, wie sich die Beteiligten das vorstellen, wären die Stickstoffwerke Piesteritz dann der Hauptabnehmer des Wasserstoffs. Dazu müssen dann aber auch die Preise stimmen. Im Moment ist die Herstellung noch sehr preisintensiv. 

Unter Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien soll aus Wasser der grüne Wasserstoff entstehen, um so perspektivisch Erdgas zu ersetzen und CO2 zu sparen. Mit den Stickstoffwerken Piesteritz sitzt einer der größten Erdgasverbraucher Deutschlands in dem Chemiepark. 

Ministerpräsident Haseloff: Investition in die Zukunft
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff bezeichnete das Projekt bei der Vorstellung der Pläne als einen wichtigen Schritt in die Zukunft des Landes. 500 Megawatt Leistung seien eine wichtige Kenngröße, auf die man warte. Um die industrielle Basis in Deutschland zu halten, sei es wichtig, den energieintensiven Branchen wie der Chemischen Industrie gute Standortbedingungen bereitzustellen. 

Bundesregierung gefordert
Damit aus dem Plan Realität wird, müsse die Bundesregierung Klimaschutzgesetze ändern, Förderpolitik anpassen und weniger regulieren, sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff im radio SAW-Interview:
Wir haben einen Riesenbedarf an Wasserstoff. An Wasserstoff führt kein Weg vorbei. Wenn wir das, was wir jetzt hier starten, flankiert durch Gesetzesänderungen in Brüssel und auch in Berlin, dass das ein erfolgreiches Projekt wird. Ansonsten haben wir langfristig hier keine Chemie mehr.

Im übernächsten Jahr wollen die Investoren um die Leipziger VerbundNetzGas AG entscheiden, ob der Elektrolyseur gebaut wird.

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